Leere Schulklasse
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Coronavirus

Gezerre um Schulbetrieb im Lockdown

Die Schulen in Oberösterreich und Salzburg bleiben trotz Lockdowns ab Montag offen. Inwieweit die Schüler aber auch in die Schule kommen sollen, darüber herrschte zwischen den Landeshauptleuten auf der einen und Bildungsminister Heinz Faßmann (alle drei ÖVP) auf der anderen Seite weiter eine ganz unterschiedliche Auffassung.

Für das zuständige Bildungsressort ist klar: Der Unterricht findet statt, die Landeshauptleute wollen, dass die Kinder zu Hause bleiben. „Der Unterricht in den Schulen findet statt“, fasste Bildungsminister Heinz Faßmann die laut ihm mit Salzburg und Oberösterreich vereinbarte Regelung zusammen. In einem Schreiben an die Schulleitungen der beiden Bundesländer wird auch betont, dass der Stundenplan trotz Lockdown aufrecht bleibe – für alle Schulstufen. „Die Schule bleibt für einen den Umständen angebrachten Schulbetrieb offen“, heißt es in dem Schreiben.

Teilnahme am Unterricht von zuhause möglich

Damit aber eventuell etwas weniger Schüler in den Klassenräumen zusammensitzen, erlaubt das Ministerium jenen Kindern, die wegen der hohen Infektionszahlen nicht am Präsenzunterricht teilnehmen wollen, von zu Hause aus zu lernen. Den Lernstoff sollen sie von den Lehrern bekommen und – so es technisch möglich ist – auch virtuell am Unterricht teilnehmen.

Landeshauptleute wollen strengere Maßnahmen

Die Landeshauptleute Stelzer und Haslauer wünschen sich hingegen deutlich strengere Maßnahmen. So sollen in Salzburg Schulen und Kindergärten geschlossen werden. In Oberösterreich bleiben die Schulen und Kinderbildungseinrichtungen nach der offiziellen Sprachregelung zwar offen und es soll auch Unterricht geben. Das Land will die Eltern aber bitten, wenn es möglich ist, die Kinder zu Hause zu lassen. Hintergrund dieser widersprüchlichen Regelung sind die rechtlichen Zuständigkeiten: Sollte das Land aufgrund des Epidemiegesetzes die Schulen schließen, wären auch die Räume gesperrt und man könnte auch keine Betreuung für jene anbieten, die sie dringend brauchen, so Bildungslandesrätin Christine Haberlander. Und die Befugnis, alle Schüler ins Distance-Learning zu schicken, habe nur der Bildungsminister.

„Distance-Learning sollte zeitlich begrenzt sein“

Ab Montag soll es auch Lernpakete geben, um zuhause lernen zu können. Alle, die Betreuung oder Unterricht brauchen, würden das auch bekommen, wurde betont. Es gelte in allen Schulstufen Maskenpflicht. Unis und Fachhochschulen gehen ins Distance Learning. Der Landesverband der Elternvereine an mittleren und höheren Schulen zeigte in einer gemeinsamen Aussendung mit der Landesschülervertretung Verständnis für die Maßnahmen, stellte aber klar, dass die Distanzlehre auf möglichst kurze Zeit begrenzt und von den Lehrern gut begleitet sein müsse.