Zwei Wecker
APA/HERBERT PFARRHOFER
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Chronik

Zeitumstellung: Nacht ist eine Stunde länger

In der Nacht auf Sonntag ist wieder Zeitumstellung. Die Uhren werden um eine Stunde zurückgestellt. Wie immer erfolgt die Umstellung von 3.00 auf 2.00 Uhr – und damit wieder auf Normalzeit. Auch 42 Jahre nach der Einführung wird das Für und Wider der Sommerzeit heiß diskutiert.

Seit 1979 drehen die Österreicher und Österreicherinnen zweimal im Jahr an ihren Uhren. Eine Herausforderung ist dabei die Umstellung im Bahnverkehr.

Allein in Oberösterreichs Bahnhöfen müssen am Sonntag um 3.00 Uhr 457 Uhren zurückgestellt werden – Österreichweit sind es über 4.000. Auch wenn die Umstellung automatisch erfolgt, müssen doch Vorkehrungen getroffen werden, so die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB).

Schaukeln im Sonnenuntergang
APA/dpa/Hauke-Christian Dittrich

Und es wird auch eine außergewöhnliche Nacht für alle Zugreisenden in Nachtzügen. Denn diese bleiben um 3.00 Uhr eine Stunde lang im nächstgelegenen Bahnhof stehen, damit der Fahrplan-Takt nicht durcheinander gerät.

Wieder normal:
Wer am Sonntag um 9.00 Uhr Sommerzeit aufsteht, steht tatsächlich um 8.00 Uhr (MEZ) auf. Die Uhr wird um 3.00 Uhr um eine Stunde auf Normalzeit zurückgedreht.

Einspareffekte versus Kosten

Länger schlafen, dafür wird es früher finster – egal ob optimistisch oder pessimistisch betrachtet, die Diskussionen um die Zeitumstellung scheinen nicht zu enden. Fast einig ist man sich nur darüber, dass „die Kosten für die Umstellungen die Einspareffekte weit überwiegen“. Eingeführt als Energie-Sparmaßnahme aufgrund der Ölkrise wurden der Zeitumstellung auch von der Europäischen Union (EU) mäßige Erfolge bescheinigt.

Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Allerdings zeigte eine von der EU in Auftrag gegebene Studie, dass die tatsächlich erzielten Einsparungen nur schwer zu bestimmen und als gering einzuschätzen seien.

Dennoch wurde das Verfahren der Sommerzeit von der EU-Kommission 2007 bestätigt, nachdem sich nach einem Aufruf an alle Mitglieder kein Land für eine Abschaffung aussprach.

Schon zweimal Sommerzeit

In Österreich gab es vor 1980 bereits im Ersten Weltkrieg schon Jahre, in welchen die Uhren auf Sommerzeit umgestellt wurden. Im Jahr 1916 galt sie für die Monarchie vom 1. Mai bis 30. September, wurde dann aber wieder eingestellt. Ein zweiter – auf Dauer erfolgloser – Versuch wurde in den Jahren 1940 bis 1948 unternommen.