Der Zapfhahn für Super 95-Treibstoff in der Tanköffnung eines PKWs
APA/HANS KLAUS TECHT
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Wirtschaft

Treibstoffpreise fast auf Rekordniveau

Die Treibstoffpreise sind derzeit so hoch wie schon lange nicht mehr. Seit November des Vorjahres steigen sie so gut wie ohne Unterbrechung und sind jetzt bereits nahe dem Rekordniveau der Jahre 2011 bis 2014. Und so bald dürfte es auch zu keinem wesentlichen Rückgang kommen, glauben Branchenvertreter.

2012 war das bisher wohl teuerste Jahr für alle motorisierten Verkehrsteilnehmer in Österreich. Der Liter Super kostete laut Statistik des ÖAMTC im Jahresdurchschnitt 1,45 Euro (€), ein Liter Diesel knapp 1,41 Euro. Und seit Jahresbeginn nähern sich die Treibstoffpreise wieder diesen Rekordwerten.

Auch Ausgangsprodukt teurer

Im Großraum Linz kostete ein Liter Super zuletzt 1,39 Euro, ein Liter Diesel 1,37. Ein wesentlicher Punkt für den Preisanstieg ist ganz sicherlich der Anstieg des Ausgangsproduktes Erdöl. Zu Beginn der Coronavirus-Krise kostete das Fass der Sorte Brent 17,91 US-Dollar, jetzt sind wir wieder bei 80 Dollar.

Nachfrage, Spekulation und schwacher Euro

Allerdings noch weit von den Rekordwerten von knapp 130 Dollar in den Jahren 2011 und 2012 entfernt. Warum die Treibstoffpreise dennoch schon fast wieder auf Rekordniveau sind, dazu sagte Bernd Zierhut, Fachgruppenobmann des Energiehandels in der Wirtschaftskammer und Chef der Welser Doppler Gruppe im Interview mit dem ORF Oberösterreich: „Zum Einen die erhöhte Nachfrage – zweitens ein sehr schwacher Euro – und last but not least: es gibt eine erhöhte Spekulation im Markt mit diesen Produkten“.

Wie es mit den Treibstoffpreisen weitergeht wird sicher auch davon abhängen, ob ein kalter oder vergleichsweise milder Winter bevorsteht, so Zierhut: „Ich glaube, dass die Energiepreise kurzfristig hoch bleiben werden“. Unklar ist weiters, wie lange die Spekulationsblase hält. Wenn sie platzt, sei wieder mit einem Rückgang von zehn bis 15 Prozent zu rechnen, so Zierhut.