Verkehr

Drei Wochen Tunnelsperre im Salzkammergut

Der Geißwandtunnel in Traunkirchen (Bezirk Gmunden) im Salzkammergut wird ab Montag saniert und daher drei Wochen lang gesperrt. In dem Tunnel haben sich erneut Bodenwellen in der Fahrbahn gebildet. Auslöser dafür ist ein sehr seltenes geologisches Naturphänomen.

Wer in den letzten Wochen auf der B145 zwischen Altmünster und Ebensee gefahren ist, hat es wahrscheinlich bemerkt – im Tunnel Geißwand haben sich stellenweise bis zu 15 Zentimeter hohe Bodenwellen gebildet.

Altbekanntes Problem

Wieder, denn dieses Problem ist nicht neu. Seit der Eröffnung des rund zwei Kilometer langen Tunnels im Jahr 2007 ist die Fahrbahn kontinuierlichen Hebungen ausgesetzt. „Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass unterhalb des Tunnels Gesteinsschichten angetroffen worden sind, die jetzt durch Wasserzutritt eine Phasenumwandlung erfahren, eine sogenannte Pyrit-Verwitterung, und diese drückt uns von unten gegen die Fahrbahndecke, sodass diese Hebungen erleidet“, so der Leiter der Abteilung Brücken- und Tunnelbau beim Land Oberösterreich, Stefan Dobler.

Problem war bei Vorarbeiten nicht ersichtlich

Bei den damaligen Voruntersuchungen und Vorarbeiten zum geplanten Tunnel gab es keinerlei Hinweise auf diese Pyrit-Oxidation, so Dobler. Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) verweist darauf, dass die Sanierungsarbeiten dringend nötig seinen, um die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer gewährleisten zu können.

Tunnel Umfahrung Traunkirchen, Baudokumentation, Fahrbahn Betonieren, Geißwandtunnel
Land OÖ/Kosina

Zwei Bereiche betroffen

Daher werden zwei Bereiche, die jeweils etwa einen halben Kilometer lang sind, von Bodenwellen befreit, so Dobler. „Im südlichen Bereich, wo eben 2016 die Betonfahrbahndecke schon durch eine Asphaltfahrbahn ersetzt wurde, werden die Hebungen nur abgefräst. Im nördlichen Bereich, wo wir jetzt auch die starken Hebungen haben, wird die bestehende Betonfahrbahnplatte abgetragen, und dann ebenfalls durch ein Asphaltpaket ersetzt, sodass man künftig auch dort mit Fräsungen die Fahrbahndecke wieder ebener gestalten kann“, so Dobler weiter.

Kostenpunkt: 700.000 Euro. Wie lange der Berg noch arbeitet und damit die B145 in diesem Bereich in die Höhe drückt, könne nicht gesagt werden. Die Statik des Tunnels sei jedenfalls durch die Hebung der Fahrbahn nicht gefährdet, so Dobler.

Tunnel bis 20. Oktober gesperrt

Der Tunnel wird am kommenden Montag ab 8.00 Uhr gesperrt. Der Verkehr läuft dann wie vor dem Bau der Tunnelkette Traunsee durch das Ortsgebiet von Traunkirchen. Die Sperre wird voraussichtlich bis 20. Oktober dauern. In dieser Zeit werden auch andere Tunnelwartungsarbeiten erledigt, um so die Zahl der Sperren zu minimieren.