Die Mutter dürfte bei der Geburt verblutet sein. Wie die „Kronen Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe) berichtet, rief der Mann gegen 0.55 Uhr zwar noch den Notarzt, dieser konnte aber nur mehr den Tod der Frau feststellen. Das Baby wurde in die Neugeborenen-Intensivstation des Kepler Uniklinikums gebracht. Laut Auskunft der Ärzte geht es dem Baby den Umständen entsprechend gut. Um den Vater kümmerte sich ein Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes. Er wurde mittlerweile auch von der Polizei einvernommen.
Von Schwangerschaft „nichts gewusst“
Die 32-Jährige brachte ihr drittes Kind wahrscheinlich zwischen 22.00 und 23.00 Uhr allein im Schlafzimmer zur Welt. Der 34-jährige Vater ist laut Polizei zum Zeitpunkt der Entbindung zu Hause gewesen. Er habe auf der Couch geschlafen. Als er wach geworden sei, habe er seine Frau und die neugeborene Tochter im Schlafzimmer gefunden, gibt er bei der Einvernahme an. Er habe nicht gewusst, dass seine Frau schwanger gewesen sei. Die Familie hat noch zwei weitere Kinder, die in dieser Nacht ebenfalls in der Wohnung waren: ein dreijähriges Mädchen und einen sechsjährigen Buben.
Mediziner: Tragischer Einzelfall
Für den leitenden Oberarzt der Geburtshilfe an der Universitätsklinik Linz, Patrick Stelzl, ist der Tod der Linzerin aus medizinischer Sicht ein tragischer Einzelfall. In seinen elf Berufsjahren sei ihm ein solcher Fall noch nie zu Ohren gekommen, so der Mediziner im Interview mit dem ORF Oberösterreich. Stelzl zeigt sich von dem Fall sehr betroffen. Die Gedanken seien bei der Familie der Frau.
Keine Hinweise auf Fremdverschulden
Für die Polizei gibt es keine weiteren Ermittlungen, weil keine Hinweise auf Fremdverschulden festgestellt wurden. Die 32-Jährige wird aber noch obduziert, um die Todesursache abzuklären.