Michael Lindner SPÖ OÖ
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Wahl21

Landtags-Rochade in der SPÖ

Der SPÖ-Bürgermeister von St. Georgen an der Gusen, Erich Wahl, wird auf sein Mandat im oberösterreichischen Landtag verzichten. Nur so kann Klubobmann Michael Lindner einziehen. Am Montag heißt es dazu: „Das ist so vereinbart“.

Im Landtagsklub der SPÖ wird nach der Wahl am Sonntag eine Rochade nötig, damit der Klubchef selbst im Landtag sitzen kann. Der SPÖ-Bürgermeister von St. Georgen an der Gusen, Erich Wahl, verzichtet auf sein Mühlviertel-Mandat, um Klubchef Michael Lindner den Einzug zu ermöglichen. Das sagte Wahl auf Anfrage der APA am Montag. „Das ist so vereinbart. Ich werde mich ganz auf die Arbeit im Gemeinderat konzentrieren“, so Wahl, der seit 2007 Ortschef von St. Georgen an der Gusen ist und nach dem gestrigen Urnengang in die Stichwahl gegen Andreas Derntl (ÖVP) muss.

Dieses parteiinterne Manöver wurde notwendig, weil der SPÖ kurz nach der Listenerstellung für die Landtagswahl der Klubobmann abhandengekommen war und sein Nachfolger Lindner zu weit hinten auf der Kandidatenliste stand. Der damalige Klubchef Christian Makor hatte im November 2020 alkoholisiert einen Parkschaden gebaut und musste zurücktreten. Lindner stand im Wahlkreis Mühlviertel auf Platz zwei der Liste, Wahl auf Platz eins. Damit beide in den Landtag gekommen wären, hätte die SPÖ besonders gut abschneiden müssen, das ist nicht passiert, also muss Wahl verzichten.

SPÖ-Spitzenkandidatin Birgit Gerstorfer im SPÖ-Wahlzentrum im Rahmen der Landtagswahl in Oberösterreich.
APA/TEAM FOTOKERSCHI
Landeslisten-Zweiter Hans Karl Schaller, Spitzenkandidatin Birgit Gerstorfer, Klubobmann im Landtag Michael Lindner (SPÖ)

Erneuerungsprozess geplant

Offiziell wird die Zusammenstellung des Landtagklubs erst am Dienstag bestimmt, wie Landesgeschäftsführer Georg Brockmeyer nach der Präsidiumssitzung am Montag im Gespräch mit der APA sagte. Thema der Sitzung am Montag war eine Analyse der Wahlergebnisse. Man habe vereinbart, einen Erneuerungsprozess mithilfe externer Experten zu starten. „Wir wollen schauen, was funktioniert hat und was nicht funktioniert hat und uns entsprechend strukturell und personell aufstellen, um bei den nächsten Wahl in sechs Jahren besser abzuscheiden“, so Brockmeyer. Diese Nachwahlanalyse solle einige Zeit dauern. Erst beim Neujahrsauftakt im Jänner sollen daraus erste Konsequenzen gezogen werden.

Spitzenkandidatin Birgit Gerstorfer sei im Präsidium in keiner Weise infrage gestellt worden. Sie habe zwar nicht die Vertrauensfrage gestellt, aber in vielen Wortmeldungen habe man ihr Unterstützung und Vertrauen zugesagt, berichtete Brockmeyer.