Polizeibeamte am Tatort in Wien-Favoriten
APA/Hans Punz
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Chronik

Frauenmorde: Spur nach Linz

Die Bluttat in Wien-Favoriten, bei der zwei Frauen getötet wurden, führt die Ermittler auch nach Oberösterreich. Der mutmaßliche Täter, ein 28-jähriger Somalier, soll bis vor Kurzem in Linz gelebt haben. Gegen ihn wurde hier mehrfach wegen Vergewaltigung ermittelt.

Der 28-jährige Somalier gab gegenüber der Polizei am Montag selbst an, er habe in einer Wohnung zwei Frauen getötet. Kurz darauf wurden die Leichen von zwei Somalierinnen in Wien-Favoriten entdeckt. Der mutmaßliche Täter war derart alkoholisiert, dass er erst Dienstag Nachmittag befragt werden kann. Zumindest in den Akten wurden die Behörden aber schon fündig. Gegen den Mann hat es in Oberösterreich dreimal Anzeigen wegen Vergewaltigungsverdachts gegeben. In einem Fall laufen noch Ermittlungen.

Drei Ermittlungsverfahren

Heuer und im Vorjahr wurden zwei Ermittlungsverfahren gegen den 28-Jährigen in Oberösterreich geführt. In beiden Fällen wurde dem Mann Vergewaltigung vorgeworfen. Einmal hat eine Frau ihn angezeigt, einmal ein Mann. Es habe aber weder objektive Spuren gegeben, noch seien die Aussagen der beiden Anzeiger als verlässlich eingestuft worden, sagt Ulrike Breitenebner, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz. Für eine Anklage habe das nicht ausgereicht. Ein drittes Verfahren wegen Verdacht auf Vergewaltigung läuft noch. Ein Ende sei hier derzeit nicht absehbar, so Breiteneder.

Kritik der FPÖ

Die Informationen über die Vergangenheit des Verdächtigen riefen bereits erste politische Reaktionen hervor. So fragt etwa der Linzer FPÖ-Obmann Markus Hein, warum ein – seinen Informationen zufolge – mehrfach vorbestrafter Asylberechtigter noch in Österreich lebt. Kriminelle Ausländer müssten kompromisslos abgeschoben werden, so Hein. FPÖ-Landesparteichef Manfred Haimbuchner fordert eine Verfassungsreform, die Österreich bei Asylfragen unabhängig von internationalen Vereinbarungen mache.