Jahrmarktgelände aus der Luft
Christoph Muehlboeck
Christoph Muehlboeck
Politik

Urfahraner Herbstmarkt abgesagt

Die Stadt Linz hat sich nun doch entschieden, den für 2. bis 10. Oktober geplanten Urfahranermarkt auch heuer nicht stattfinden zu lassen. Die aktuelle CoV-Situation lasse keine Veranstaltung mit bis zu 25.000 Besuchern täglich zu.

Nach intensiven Beratungen über das Wochenende und am Montagvormittag wurde von der Stadt entschieden, den Herbstmarkt doch abzusagen. Der Stadtsenat hatte sich erst vergangenen Donnerstag noch dafür ausgesprochen, den Markt abzuhalten. Man habe ihn ermöglichen wollen, deshalb sei auch lange um die Veranstaltung gekämpft worden, so Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ). Die aktueller Prognose zur Entwicklung der CoV-Lage würden ein Festhalten an dem Jahrmarkt jetzt nicht mehr zulassen.

Linz entscheidet sich nicht nur gegen den Urfahranermarkt. Großveranstaltungen mit mehr als 5.000 Besuchern und Besucherinnen ohne fixen Sitzplatz sollen in Linz ab 24. September generell für vorerst vier Wochen nicht mehr bewilligt werden. Die Verordnung läuft bis auf weiteres bis zum 22. Oktober.

Linz Marathon soll in drei Wochen entschieden werden

Der Linz Marathon wäre für den 24. Oktober geplant. In drei Wochen will die Stadt entscheiden, ob der Veranstaltungsstopp über den 22. Oktober hinaus verlängert wird. Bis dahin hofft Luger aber auf einen klaren und eindeutigen Erlass des Bundes, weil bis dahin wohl eine 15-prozentige Auslastung der Intensivstationen gegeben sein dürfte und damit der nächste Schritt im Maßnahmen-Stufenplan der Bundesregierung erfolgen muss.

Steigende Fallzahlen erwartet

Die Folgen des Wachaucher Volksfest in Krems in Niederösterreich seien für die Abhaltung des Herbstmarktes abschreckend gewesen, da es im Anschluss zu einem signifikaten Anstieg der Infektionen gekommen sei. Nicht nur diese Erfahrung habe die Entscheidung in Linz beeinflusst. Auch die Folgen des Schulbeginns in Wien. Nach nur einer Woche sind in Wien an mehr als 120 Schulen Klassen in Quarantäne. Vor diesem Hintergrund müsse auch in Linz von einer Zunahme der Fallzahlen ausgegangen werden. Aktuell liege Linz bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 250. Elf Prozent der Intensivbetten seien belegt und das bei einer Durchimpungsrate von 57 Prozent.

Warten auf Erlass

Die Absage sei auch für ihn schmerzhaft, sagt der zuständige Vizebürgermeister und Stadtrat Bernhard Baier (ÖVP), ihm sei aber Klarheit wichtig gewesen. Die Entscheidung sei den Marktbeschickern bereits mitgeteilt worden. Unwägbarkeiten gesundheitlicher und organisatorischer Art haben den Ausschlag gegeben. Es sei nicht nur fraglich, wie sich die Infektionslage entwickle, sondern auch wie der Erlass des Bundes aussehen wird, sind sich Luger und Baier am Montag einig. Somit sei zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht klar, ob beim Markt eine 2-G-Regel oder doch 3-G gegolten hätte.

Enttäuschung bei FPÖ-Vizebürgermeister Hein

Enttäuscht von der Absage zeigt sich FPÖ-Vizebürgermeister Markus Hein. Bei der Klangwolke am vergangenen Wochenende sei die epidemiologische Lage offenbar noch kein Problem gewesen. Auch der Landeshauptmann habe sich am Rieder Volksfest im Festzelt feiern lassen, so Hein. Jetzt sollten endlich Konzepte angedacht werden, um eine Durchführung sicherzustellen – etwa den Herbstmarkt in den infektionsärmeren Sommer zu verlegen, so der Linzer FPÖ-Vizebürgermeister.