Mit Stimmen von ÖVP und SPÖ ist heute im Stadtsenat das Sicherheitskonzept für den Urfahraner Markt abgesegnet und damit die Bewilligung für die Abhaltung des Herbstmarktes erteilt worden. Darin sind die Kosten von 250.000 Euro für Corona-Maßnahmen festgehalten. Und eine von der FPÖ scharf kritisierte 3-G-Regel, die unterschiedlich farbige Eintrittsbänder für Besucher vorsieht. Dass damit Ungeimpfte öffentlich ausgewiesen werden, bestreitet der zuständige Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP) heute.
Eintages- und Mehrtagespässe
Es werde keine eigene Farbe für Ungeimpfte geben, sondern eigene Bänder für Tages- und Mehrtageseintritte. Die Mehrtagespässe seien freiwillig. Sie können von Geimpften und Genesenen an den drei Zutrittsstellen abgeholt werden. Getestete haben diese Wahl nicht, sie müssen täglich kontrolliert werden und können ausschließlich Tagespässe bekommen. Stigmatisiert werde damit laut Baier niemand, denn mit einem Tagespass werden sowohl Getestete, als auch Genesene oder Geimpfte unterwegs sein. Die Unterscheidung solle nur die Organisation vereinfachen. Besucher mit einem Mehrtageseintritt müssten sich nicht mehr anstellen, was die Wartezeiten an den Registrierungsstellen verringern soll.
2-G-Regel wird erwartet
Sowohl Baier als auch Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) glauben aber ohnehin nicht, dass Ungeimpfte den Urfahraner Markt besuchen werden können. Die verschärften Regeln der Bundesregierung lassen erwarten, dass bis zum Beginn des Marktes am 2. Oktober eine Intensivbettenauslastung von 15 Prozent erreicht ist. Dann dürfen an derartigen Großveranstaltungen nur mehr Geimpfte und Genesene teilnehmen. In diesem Fall könnte der Urfahraner Markt abgesagt werden.
Entscheidung nächste Woche
Denn die 2-G-Regel schließt automatisch Kinder unter zwölf Jahren aus, die gar nicht geimpft werden können, sowie viele junge Nicht-Geimpfte. Da das die Hauptzielgruppe vieler Schausteller ist, dürften sie wegen Geschäftsentgangs reihenweise abspringen. Eine endgültige Entscheidung soll kommende Woche fallen, wenn der Erlass des Bundes im Detail vorliegt und die Stadt mit allen Schaustellern sprechen konnte.
Linz Marathon könnte virtuell stattfinden
Weiter abwarten heißt es vorerst auch beim Oberbank Linz Donau Marathon, der vom Frühjahr auf 24. Oktober verschoben wurde. Zuletzt gab es rund 5.000 Anmeldungen für das Laufevent, wobei laut Organisator Günther Weidlinger in den vergangenen Jahren rund ein Drittel erst beim letzten Nennschluss – dieser ist heuer am 1. Oktober – eingelangt sind. Die Organisatoren haben für den Fall einer weiteren Verschärfung der Coronavirus-Regeln zwei Worst-Case-Szenarien ausgearbeitet: Bei einer Beschränkung der Maximalzahl an Läufern werden die Startplätze nach dem Zeitpunkt der Anmeldung vergeben. Wenn hingegen die Abhaltung der Veranstaltung – auch aus wirtschaftlichen Gründen – gar nicht möglich ist, wird es keine komplette Absage, sondern ein „Virtual Race“ geben.
Richtlinien für Welser Volksfest
Für das Welser Volksfest, das ab 16. September seine Pforten öffnet, sind die Weichen bereits gestellt: Das Präventionskonzept sieht lediglich die 3-G-Regel vor. Für Kurzentschlossene gibt es auch einen Testbus vor Ort. Eine Ausnahme gilt für die Weinkost, die von Donnerstag bis Samstag jeweils abends stattfindet: Hier kommt die 2G-Regel der Nachtgastronomie zur Anwendung, also Impfung oder PCR-Test.