Coronavirus: Intensivstation
ORF
ORF
Coronavirus

CoV-Spitalspatienten immer jünger

In Oberösterreich werden aktuell 27 CoV-Patienten auf einer Intensivstation behandelt. Die Neuzugänge sind teilweise nicht nur ungeimpft. sondern auch jung. Generell zeigt sich, dass die Spitalspatienten in dieser vierten Welle deutlich jünger sind.

In Oberösterreich liegen am Donnerstag 119 CoV-Patienten in Spitälern, 92 davon auf einer Normalstation, 27 brauchen ein Intensivbett. Ihr Alter wird vom Krisenstab des Landes nur einmal wöchentlich erhoben. Stand Dienstag (7. September) sind 14 Patienten und Patientinnen mit einer CoV-Infektion im Spital, die noch keine 30 Jahre alt sind. Zwei liegen auf der Intensivstation. Unter den jungen Erkrankten auf der Normalstation sind auch zwei Kinder unter 14 Jahren. Generell unterscheidet sich die Altersverteilung in den Krankenhäusern im Vergleich zum Beginn der Pandemie deutlich. Auf den Intensivstationen ist jeder dritte Patient in Oberösterreich aktuell zwischen 45 und 59 Jahre alt. Dasselbe gilt für die Normalstationen.

Neue Impfstrategie

Gesundheitsreferentin Christine Haberlander reagiert jetzt auf die vom Land in Auftrag gegebene Impfumfrage, nach der sich 340.000 Landsleute nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollen. Eine große Gruppe der Skeptiker sind Frauen. Daher setzt das Land jetzt neue Schwerpunkte bei seiner Impfstrategie, im Mittelpunkt stehen Frauen, Kinder und Betriebe.

Zwei neue Impfbusse stehen seit Montag im Einsatz. Sie sollen in kleineren Betrieben und Gemeinden die Möglichkeit für eine Impfung schaffen, sagt Haberlander. Außerdem wird die Zusammenarbeit mit den Hausärzten forciert. Sie haben das Vertrauen der Patienten und sollen umfassend über die CoV-Impfung informieren. Dafür seien auch Infozettel mit Fakten zu den unterschiedlichen Themen erstellt worden, so die Gesundheitsreferentin.

Antwortkataloge in sozialen Netzwerken

Einen weiteren Fokus will das Land jetzt auch auf Frauen und Jugendliche legen – zum einen, um die Frauen selbst in Kooperation mit den Frauenberatungsstellen für die Impfung zu überzeugen, zum anderen, um Sorgen von Jugendlichen über etwaige Auswirkungen der Impfung etwa auf eine Schwangerschaft zu beantworten. Dafür gibt es Antwortkataloge für Jugendorganisationen und in sozialen Netzwerken.

Informationen in 17 Sprachen

Die wesentlichsten Informationen zur Schutzimpfung sind inzwischen auch in 17 Sprachen übersetzt und finden sich unter anderem auf eigens eingerichteten Seiten des Landes für Menschen mit Migrationshintergrund.

Und nach wie vor bestehen über 70 Pop-up-Impfstellen in Oberösterreich, bei denen man sich ohne Voranmeldung impfen lassen kann. Dazu auch 22 fixe Impfstraßen.

Ungeimpftes Bildungspersonal überzeugen

78 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer Oberösterreichs sind derzeit laut Haberlander gegen das Coronavirus geimpft. Um die Schulen aber offen halten zu können, will man auch den noch ungeimpften Teil des Bildungspersonals von der Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme überzeugen.

Die bisherigen Impfgegnerinnen und Impfgegner wolle man mit Information, Aufklärung und Motivation überzeugen, so Haberlander. Daher soll es in den kommenden Wochen Online-Informationsveranstaltungen geben, daneben können auch mobile Impfteams von Schule zu Schule ziehen. Am niedrigsten war die bisherige Impfbereitschaft beim Bildungspersonal der Volksschulen mit 72 Prozent, am höchsten dagegen mit 86 Prozent in den AHS.

Lindner: Marketingkampagne reicht nicht

Insgesamt sind in Oberösterreich rund 17.000 Lehrerinnen und Lehrer im Alter von 20 bis 64 zweimal geimpft. Für den Vorsitzenden des SPÖ-Klubs im Landtag, Michael Lindner, ist die Impfquote allerdings kein Ruhmesblatt, immerhin liege man damit im Vergleich der Bundesländer auf dem vorletzten Platz. Um die allgemeine Impfquote in Oberösterreich zu erhöhen, werde wohl eine bloße Marketingkampagne nicht ausreichen, so Lindner.