Stör
pixabay/Hans
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Wissenschaft

Comeback der Störe

Manche von ihnen sehen aus wie Haie, sie sind aber völlig harmlos. Störe gelten als die weltweit am stärksten gefährdete Tiergruppe. In Oberösterreich feiern die Fische nun ein langsames Comeback.

Die Donau zwischen Aschach an der Donau (Bezirk Eferding) und Jochenstein (Bayern) ist ein Zufluchtsort für Störe geworden – nur einer von zwei in Österreich. 100 bis 150 Tiere leben inzwischen dort.

Das ist zum Teil auch dem Forscher Thomas Friedrich von der Universität für Bodenkultur zu verdanken. Der gebürtige Linzer ist einer der führenden Experten, wenn es um Störe geht: „Wir und auch andere Kollegen versuchen, diese Bestände zu erfassen, zu schauen, was machen die, was brauchen die, wie geht es ihnen“. Gleichzeitig wird versucht mit Jungfischen aus diesen Beständen, die Störe auch in anderen Bereichen wieder zu etablieren, so Friedrich.

Stör in den Händen einer Frau
APA/dpa/Patrick Pleul
Junger Stör

Die Störe gelten als massiv gefährdet. Von den 27 Störarten weltweit sind fast alle akut vom Aussterben bedroht. Umso wichtiger sind Bestände wie jene in der Donau in Oberösterreich.

Wilderer und illegale Freilassung

Die Experten sehen aber auch Probleme bei der Stör-Population, nicht nur durch Wilderer, die die Fische wegen ihres Kaviars fangen. Auch „weil bei Hochwasser auch Fische auskommen können – und, weil oft Liebhaber diese Fische kaufen und es dann in Angel- und Badeteichen oder Baggerseen immer wieder zu nicht erlaubten Freilassungen kommt“.

Die Experten sehen aber weitere Probleme bei der Stör-Population: „Zum einen, weil bei Hochwasser auch Fische auskommen können; zum anderen, weil oft Liebhaber diese Fische kaufen, in Angel- und Badeteiche oder Baggerseen setzen und es immer wieder zu nicht erlaubten Freilassungen kommt“.

Exotischer Löffelstör, der bei Pucking in einem Baggerteich ausgesetzt wurde.

Vermischen sich Störarten, kann das aber verheerende Folgen haben. Und das ist auch in Oberösterreich längst Thema. In einem Baggerteich in Pucking (Bezirk Linz-Land) zum Beispiel schwimmt ein fast zwei Meter langer Löffelstör. Diese Fischart lebt eigentlich im Mississippi in Amerika. Wie er nach Pucking gekommen ist, ist völlig unklar.

Einst in vielen Flüssen Europas heimisch

Störe werden oft als die „Dinosaurier unter den Fischen“ bezeichnet. Zu Recht, denn einzelne Individuen können über 100 Jahre alt, mehr als sieben Meter lang und über eine Tonne schwer werden. Die größten Störvorkommen Europas gibt es noch an der unteren Donau bis zur Mündung ins Schwarze Meer. Früher waren sie in vielen europäischen Flüssen heimisch – auch in der österreichischen Donau und ihren Zuflüssen.