Windrad Windkraftanlage Munderfing
IG Windkraft
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Wirtschaft

Neue Windkraftanlage im Innviertel

Nach fünf Jahren Baupause kommt Nachschub für den Windpark Munderfing im Bezirk Braunau. 2022 soll dort das leistungsstärkste Windrad Oberösterreichs in Betrieb gehen. Die Genehmigung erfolgte ohne Einsprüche.

Nach einer Pause von fünf Jahren wird in Oberösterreich wieder eine Windkraftanlage errichtet. Sie ergänzt den Windpark in der Gemeinde Munderfing im Bezirk Braunau. Das Windrad ist das vorerst leistungsstärkste im Bundesland und soll im Herbst 2022 in Betrieb gehen. Das berichteten die Projektbeteiligten in einer Presseaussendung am Freitag nach dem Spatenstich.

Die Geschichte des Windparks in Munderfing begann 2004 als die Gemeinde ein Konzept zum Umstieg auf saubere Energie bis 2035 erstellte. Sechs Windkraftwerke sollten im Kobernaußerwald errichtet werden. Wegen eines Einwandes wurde eines zurückgezogen. Seit 2014 sind fünf Anlagen in Betrieb. Für die sechste Anlage wurde ein neuer Standort gewählt. Für diesen wurden alle behördlichen Bewilligungen ohne Einsprüche erteilt.

Spatenstich Windkraft Munderfing
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Josef Postl, Energie AG; Erwin Moser, Windpark Munderfing GmbH; Martin Voggenberger, Bürgermeister Munderfing; Stefan Stallinger, Energie AG; Lukas Winkler, EWS Consulting; Wolfang Neuhofer, EWS Consulting

Ein Viertel leistungsstärker

Der Bau erfolgt mit Unterstützung aller politischen Fraktionen ÖVP, Bürgerinitiative, SPÖ und FPÖ in der Gemeinde, der Bevölkerung und den Partnern in der Windpark Munderfing GmbH (75,2 Prozent Gemeinde, 14,7 Prozent Energie AG und 10,1 Prozent Energiewerkstatt). Sie soll jährlich mehr als acht Millionen Kilowattstunden ins Netz einspeisen. Damit liefert sie um etwa ein Viertel mehr als jede der bestehenden im Windpark. Dieser produziert dann insgesamt 40 Millionen Kilowattstunden pro Jahr – das entspricht dem Verbrauch von rund 12.200 Haushalten, knapp 30 Prozent des Bezirkes Braunau.

Nach Ansicht der IG Windkraft braucht es in Oberösterreich bis 2030 zusätzliche 90 Windräder, um das Windpotenzial zur Errichtung der landesweiten Klimaziele auszuschöpfen. Aktuell gibt es in Oberösterreich 30 Windkraftwerke. Sie müssten großteils repowert oder ersetzt werden. Der rechtliche Rahmen für den Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung liege im Kompetenzbereich der Länder, macht die IG aufmerksam und fordert Rahmenbedingungen, die einen Ausbau fördern.