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Chronik

Hackerangriff auf 34 Firmen

Hackern ist in Oberösterreich ein großangelegter Angriff auf Firmen gelungen. Über eine IT-Firma wurden die Computersysteme von 34 Unternehmen mit einer Schadsoftware infiziert und verschlüsselt. Den Firmen wurden hohe Lösegeldforderungen gestellt.

Es ist der bisher größte Angriff dieser Art in Oberösterreich. Die Hacker suchten sich als Opfer eine IT-Firma im Zentralraum aus. Indem sie dieses Unternehmen infizierten, wurde die Schadsoftware auch auf insgesamt 34 Kunden übertragen. Das Unternehmen sei unwissend zum Superspreader geworden, hieß es beim Landeskriminalamt. Betroffen sind Klein- und Mittelbetriebe im ganzen Bundesland, die jetzt nicht mehr auf ihre Daten und Computersysteme zugreifen können.

Lösegeldforderungen in Millionenhöhe

Größere Produktionsbetriebe habe es diesmal nicht erwischt. Spezialisten der Polizei versuchen den „Trojaner“ jetzt zu entschlüsseln. Die Lösegeldforderungen der Hacker betragen in solchen Fällen oft ein oder zwei Millionen Euro, die in Form von Bitcoin bezahlt werden müssen. Häufig bezahlen betroffene Firmen auch, weil der Stillstand des Unternehmens teurer ist als das Lösegeld. Die Polizei rät davon ab, um den Kriminellen keine Geschäftsgrundlage zu bieten.

Deutlicher Anstieg bei Cybercrime-Fällen

Cybercrime stieg in Österreich auch 2020 wieder enorm: von 28.439 angezeigten Delikten 2019 auf 35.915, was ein Plus von 26,3 Prozent bedeutet. „Topdelikt“ blieb der Internetbetrug mit 18.780 Anzeigen – ein neuer Höchststand, wie Franz Ruf, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, bei der Präsentation des Cybercrime-Berichts Mitte August bekanntgab. Die Pandemie habe dabei ihren Beitrag zu dieser markanten Entwicklung geleistet.

Plus von knapp 70 Prozent bei Hackerangriffen

Sieht man sich die zwei großen Unterbereiche an, die das Bundeskriminalamt bei den digitalen Delikten unterscheidet, so zeigt sich, dass bei „Cybercrime im engeren Sinne“ – Angriffe auf Daten oder Computersysteme unter Verwendung digitaler Technik – der Anstieg der Anzeigen noch stärker ausfiel als bei der Gesamtbetrachtung: 12.914 Fälle gegenüber 7.622 im Jahr 2019 bedeuten ein Plus von 69,4 Prozent bei Delikten wie Hacking und DDoS-Angriffen – mit „Distributed Denial of Service“-Attacken versuchen Kriminelle, die Rechner ihrer Opfer mit einer Vielzahl von Anfragen zu überfluten und so lahmzulegen.