Seit dem Ersten Weltkrieg fehlten mit Sterbe- und Wandlungsglocke zwei wichtige liturgische Botschafter im Ort. Aber Glocken verkünden Botschaften: sie signalisieren, ob jemand im Ort geboren oder verstorben ist, sie zeigen, wann es Zeit ist zu feiern oder innezuhalten.

Jede Glocke hat ihren Namen und ihre eigene Rolle. Fehlt eine Glocke im normalerweise fünfstimmigen Geläut, so funktioniert auch der Geheimcode nicht. In Rainbach im Mühlkreis fehlten gleich zwei Glocken und die Hauptglocke, die schepperte schon ordentlich, so Siegfried Adlberger von der Diözese im Vorfeld: „Wir haben eines der bedeutendsten mittelalterlichen Geläute in Rainbach im Mühlkreis im Turm der Pfarrkirche – die älteste Glocke ist direkt aus der Erbauungszeit der Kirche (frühes 14. Jh.) stammt“.
Heikle Restaurierung
Diese sogenannte Friedensglocke zu restaurieren war eine Aufgabe für Spezialisten, weil ein höchst riskantes Unterfangen, weil dabei die gesamte Glocke auf zirka 400 Grad Celsius erhitzt werden muss. Und „es ist hervorragend gelungen“, so der Glockenreferent.

Glocken läuten nur zu hohen Festtagen gemeinsam
Beim Kirchenfest zu Maria Himmelfahrt wurde am Sonntag schließlich das wieder vervollständige und wertvolle Geläut von Rainbach geweiht: „Das volle Geläute erklingt nur zu hohen Festen wie Weihnachten, Pfingsten, Ostern“, so Adlberger.