300.000 Fahrten gehen jeden Tag über die Linzer Stadtgrenzen. Bis zum Jahr 2030 sollen noch einmal jeden Tag 74.000 Fahrten dazukommen. Die Handy-App „Domino“ soll nun helfen, dieses Problem zu lösen. Sie ist eine Art Börse für Fahrgemeinschaften. Und die hätten Potenzial. Denn aktuell sitzen im Schnitt nur 1,05 Menschen in einem Fahrzeug – das heißt fast jeder fährt allein.

Um Linz vom Stau zu befreien würde es ausreichen, wenn rein rechnerisch 1,5 Personen in einem Auto sitzen. Das hieße, dass sich für nur jede zweite Fahrt zwei Pendler zusammen tun müssten. Um Fahrgemeinschaften leichter zu organisieren, wurde die App „Domino“ entwickelt. Sie wird kostenlos sein und soll ab Oktober in Oberösterreich getestet werden.
Verknüpfung bestehender Angebote
Bei der App handelt es sich um das Ergebnis eines Forschungsprojekts, unterstützt auch von der Asfinag. Die Mobilitäts-App soll als Informationsdrehscheibe fungieren. Sie bietet neben der Mitfahrbörse auch einen Routenplaner für den öffentlichen Verkehr, Sharing-Services sowie Park-and-Ride und Bike-and-Ride Angebote. Die bestehenden Angebote werden in der App verknüpft und sollen den Verkehr verlagern, die Fahrten umweltfreundlicher und für die Pendler wirtschaftlicher machen.

Oberösterreich erstes Bundesland
An der Testphase im Oktober beteiligen sich Pilotgemeinden rund um Linz. Es handelt sich um jene Gemeinden, aus denen besonders viele Autofahrer nach Linz einpendeln: Gramastetten, Hellmonsödt, Kirchschlag, Lichtenberg, Oberneukirchen und Zwettl an der Rodl. Ebenfalls dabei sind große Linzer Unternehmen, bei denen viele Pendler arbeiten. Darunter etwa Borealis, Schachermayer, Techcenter Linz sowie voestalpine. Ihre Erfahrungen sollen in den Ausbau der App einfließen. Oberösterreich ist das erste Bundesland, das „Domino“ ausprobiert. Im kommenden Jahr sollen Niederösterreich und Salzburg folgen.