Demenz Symbolbild
ORF
ORF
Chronik

Demenzkompetenzzentrum in OÖ geplant

Mehr als 100.000 pflegebedürftige Menschen soll es laut Prognosen im Jahr 2030 geben, derzeit sind es rund 86.000. Damit wird laut Experten auch die Zahl der Demenzerkrankungen steigen. Deshalb soll in den nächsten Jahren die Demenzbetreuung im Zentralraum mit einem eigenen Kompetenzzentrum weiter ausgebaut werden.

Ambulante und stationäre Angebote sollen im neuen Demenzkompetenzzentrum kombiniert werden. Ein erstes Konzept wurde jetzt dazu präsentiert. Rund 100 Personen sollen stationär versorgt werden können. Das Angebot wird sich auch speziell an jüngere Menschen mit einer Demenzerkrankung richten, denn für diese gäbe es derzeit kaum angemessene stationäre Angebote, heißt es in einer Aussendung des Sozialressorts.

Reha, Vorsorge, Medizin, Lehre und Forschung

Das Kompetenzzentrum soll sich neben der Pflege und Betreuung von Demenzpatienten aber auch der Reha, Vorsorge, Medizin, Lehre und Forschung widmen, und diese Bereiche auch vorantreiben, so Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ). Neben Personal aus den Gesundheits- und Sozialberufen ist auch ein eigenes ärztliches Fachpersonal vorgesehen, welches direkt im Kompetenzzentrum zur Verfügung stehen soll. Die Zimmer im Kompetenzzentrum sollen im Vergleich zu Alten- und Pflegeheimen kleiner ausfallen, dafür wird es aber größere Gemeinschaftsflächen geben, generell achte man auf einsehbare Gänge und kurze Wege heißt es.

Das bisher erarbeitete Konzept soll im Herbst den regionalen Trägern Sozialer Hilfe vorgestellt werden. Bis 2025 soll das Projekt im Idealfall realisiert sein. Rund 145.000 Menschen sind laut Schätzungen derzeit in Österreich an Demenz erkrankt, die Dunkelziffer dürfte aber viel höher sein.

Grüne fordern Selbsthilfeorganisation

Die Grünen begrüßen die Idee eines Demenzkompetenzzentrums, fordern daneben aber vor allem eine Selbsthilfeorganisation. „Es sei jede neue Einrichtung zu begrüßen, die Helfe diese enorme Herausforderung zu bewältigen, aber es sei auch unverzichtbar die Betroffenen selbst und deren Angehörigen einzubinden, und eine Selbstvertretung der Betroffenen aufzubauen“, so die Grüne Gesundheitssprecherin Ulrike Schwarz.