Feuerwehr Pumpeinsatz
FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
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Chronik

Starkes Unwetterjahr fordert Feuerwehren

Seit Wochen folgt ein Unwetter auf das andere. Hagel, Sturm und Starkregen fordern vor allem die Feuerwehren heuer mehr als im Sommer des Vorjahres, zeigen Einsatzzahlen des Landesfeuerwehrkommandos. Die Helfer rückten in Juni und Juli zu insgesamt 5.000 Einsätzen aus.

Besonders deutlich macht sich der Juni in der Einsatzstatistik der oberösterreichischen Feuerwehren bemerkbar. Insgesamt zeigt die Kurve der Unwettereinsätze aber in in Juni und Juli ungewöhnlich steil nach oben, vergleicht man sie mit dem Vorjahr. Mehr als vier Mal so oft mussten die freiwilligen Feuerwehr ausrücken. Die Einsätze waren aber auch viel intensiver, das zeige sich an der Dauer und der eingesetzten Feuerwehrleute.

40.000 Helfer im Einsatz

Im Juni und Juli mussten knapp 40.000 Feuerwehrleute Unwetterschäden beseitigen. Rund 5.000 Einsätze waren in diesen beiden Monaten abzuarbeiten: Auspumpen bei Überflutungen, Straßen von umgestürzten Bäumen und Muren befreien, Brände in Folge von Unwettern löschen und vieles mehr.

Landesfeuerwehrkommandant Robert Mayer zu Unwetterschäden

Landesfeuerwehrkommandant Robert Mayr ist zu Gast in „Oberösterreich heute“ und spricht über die Unwetter und die verursachten Schäden.

Im Vorjahr waren es in diesem Zeitraum nur gut 1.000 Alarmierungen. Noch deutlicher fällt dieser Unwettersommer bei der Arbeitszeit ins Gewicht. Fast 110.000 Arbeitsstunden haben die Feuerwehrleute im Juni und Juli geleistet. 2020 waren es in diesen beiden Monaten gerade einmal 14.000 Stunden, die in Unwettereinsätze geflossen sind. 

Kritik an Finanzierungssystem

Oberösterreichs Feuerwehren kritisieren, dass sie nicht nur körperlich und beim Zeitaufwand viel leisten müssen, sondern auch finanziell. Sie müssen Gerätschaften und Fahrzeuge selbst mitfinanzieren, ohne etwa bei der Mehrwertsteuer befreit zu sein. Dass die Feuerwehren diese Ausgaben überhaupt leisten können, gehe nur über Spendengelder und Veranstaltungserlöse, hieß es.

Über die Mehrwertsteuer gehen 20 Prozent des Geldes, das die Feuerwehren in der Bevölkerung sammeln, an den Finanzminister, kritisierte Mayer im Interview in der Fernsehsendung „Oberösterreich Heute“ am Donnerstag. Er wünscht sich, dass die Mehrwertsteuer rückerstattet wird und fordert eine Reform des Katastrophenfonds und bessere Rahmenbedingungen für die Feuerwehren.