Krankenhaus Kirchdorf
ORF
ORF
Politik

Land will Krankenhauspersonal entlasten

Eine Entlastungsoffensive für das oberösterreichische Krankenhauspersonal hat Gesundheitsreferentin Christine Haberlander angekündigt. Das Strategiepapier sieht vorerst nur Maßnahmen vor. Mehr Geld oder zusätzliches Personal sind nicht geplant.

Verbesserte Patientenlenkung, Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung, Digitalisierung und Bürokratieabbau – so heißen die vier Kapitel, unter denen die Maßnahmen zusammengefasst sind. Patientenlenkung etwa bedeutet, dass künftig schon im Vorfeld telefonisch unter der Gesundheitsberatungsnummer 1450 von Patienten und Patientinnen abgeklärt werden soll, ob der Weg ins Krankenhaus überhaupt notwendig ist.

Spitalsanmeldung von Zuhause

Beim Thema Digitalisierung wird unter anderem überlegt, dass Patienten und Patientinnen schon vor einem Krankenhausaufenthalt von zu Hause auf elektronischem Weg die Anmeldung vornehmen, heißt es bei der Vinzenz Gruppe. Manche der Maßnahmen können selbst umgesetzt werden, beim Bürokratieabbau brauche man die Hilfe des Bundes.

Vorerst nicht mehr Personal

Gleich nach mehr Geld und Personal in den Spitälern zu rufen, „wäre zu kurz“, stellte Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander fest. Es fließe ohnehin kontinuierlich mehr Geld ins Gesundheitswesen, ebenso werde mehr Personal aufgebaut. Bevor weiteres Personal komme müsse analysiert werden, wo und wie es eingesetzt werde. Dabei erkannte „Druckpunkte“ müssten beseitigt und damit eine Entlastung bewirkt werden.

Harte Kritik an Strategiepapier

Heftige Kritik kommt von der SPÖ und der Arbeiterkammer. Haberlander hätte vier Jahre Zeit gehabt, um das Leben des Spitalspersonals leichter zu machen und präsentiere jetzt, zwei Monate vor der Wahl, nur Schlagworte und alte Hüte, meint der rote Gesundheitssprecher Peter Binder.

Der Präsident der Arbeiterkammer, Johann Kalliauer, meint, es sei erschreckend, dass in den Vorschlägen Haberlanders die dringend nötige Aufstockung des Personals mit keinem Wort erwähnt werde. Für die FPÖ begrüßte der Linzer Gesundheitsstadtrat Michael Raml das Paket zur Entlastung der oberösterreichischen Spitäler, es habe einige wesentliche freiheitliche Forderungen aufgegriffen. Er schlägt noch mehr Investitionen in Vorsorgeuntersuchungen vor.