Symbolbild Photovoltaik-Anlage
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Klima & Umwelt

Photovoltaik für 100 Polizeidienststellen

Die Polizeidienststellen sollen im Rahmen der Blackout-Vorsorge energieautarker werden. In einem ersten Schritt ist geplant, 100 Dienststellen mit Photovoltaik-Anlagen auszustatten.

Das kündigte Innenminister Karl Nehammer am Dienstag in einer Pressekonferenz mit Klima-Staatssekretär Magnus Brunner und dem oö. Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (alle ÖVP) in Linz an. Alle drei betonten die Bedeutung der Blackout-Vorsorge.

Derzeit gebe es eine Kooperation mit dem Bundesheer, erklärte Nehammer, damit die Betankung der Einsatzfahrzeuge sichergestellt sei. Man verfüge auch über Notstromaggregate, aber das sei „alte Technologie“ und man müsse sich für die Zukunft rüsten. Daher hat er ein Projekt mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und der Austrian Real Estate (ARE) gestartet, im Rahmen dessen der verbreitete Einsatz von Photovoltaik sowie von Speichermöglichkeiten geprüft werden soll. Den Anfang machen nun 100 Polizeidienststellen, die ganz großflächige Ausrollung auf 1.000 Polizeiinspektionen werde aber wohl mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

Photovoltaik Nehammer
Land OÖ / Hermann Wakolbinger

Stromausfall verursache hohe Kosten

Achleitner rechnete vor, dass ein bundesweiter Stromausfall pro Tag zwischen 1,2 und 1,5 Milliarden Euro kosten würde, auf Oberösterreich heruntergerechnet wären das 240 bis 300 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die Kosten eines Lockdowns liegen laut Wirtschaftskammer bei 1,7 Milliarden pro Woche, ergänzte Brunner. Beide betonten die Bedeutung der Versorgungssicherheit auch für den Wirtschaftsstandort. Dafür brauche man Speichermöglichkeiten, so der Staatssekretär, nicht nur Pumpspeicherkraftwerke, sondern auch Wasserstoff.

Wasserkraftwerke sind „schwarzstartfähig“

Zuvor hatten sich die Politiker bei einem Lokalaugenschein im Netzführungszentrum der Netz Oberösterreich informiert, wie die Stromversorgung nach einem Blackout wiederaufgebaut wird. Eine wichtige Rolle kommt dabei den Wasserkraftwerken zu, die „schwarzstartfähig“ sind. Das bedeutet, dass keine Energie nötig ist, um sie in Betrieb zu nehmen.

Mit der Energie, die sie liefern, werden Versorgungsinseln aufgebaut, in weiterer Folge kann damit auch das Anfahren von Gas- und Dampfkraftwerken ermöglicht werden. Auf europäischer Ebene kommt Österreich und der Schweiz eine wichtige Rolle zu, da sie über Pumpspeicherkraftwerke in den Alpen verfügen, über die das Übertragungsnetz in Europa wieder bespannt werden kann.

Klinger betont gute Zusammenarbeit

Auch Sicherheitslandesrat Wolfgang Klinger von der FPÖ betont die gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Da Expertinnen und Experten schon jetzt davon ausgehen, dass es in den nächsten Jahren definitiv zu einem Blackout kommen wird, wäre es fahrlässig, sich nicht darauf vorzubereiten. Das gelte von der Einzelperson, bis hin zu Einsatzorganisationen und Ende beim politischen Verantwortungsbereich, so Klinger.