Energie AG
Energie AG Oberösterreich
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Wirtschaft

Energie AG: „Außerordentlich" gutes Halbjahr

Die Energie AG OÖ hat in der ersten Hälfte ihres Geschäftsjahres 2020/2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Umsatzerlöse um 9,3 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro gesteigert. Die Unternehmensleitung spricht von einem „außerordentlich guten Unternehmensverlauf“.

Außergewöhnlich erfreulich war für Generaldirektor Werner Steinecker auch der Umstand, dass es im Corona-Halbjahr (ab 1. Oktober 2020) „keine betrieblich bedingte Infektion“ geben habe. Zu Spitzenzeiten seien von den in Österreich rund 3.000 Mitarbeitern 30 bis 40 wegen Corona ausgefallen. Nachdem sie sich im Privatbereich angesteckt hätten, sei kein Fall in das Unternehmen getragen worden.

Ertragslage spiegelt Krisenbeständigkeit

Auch wirtschaftlich setzte die Pandemie dem mehrheitlich im Besitz des Landes befindlichen Energieversorger wenig zu. „Die Finanz- und Ertragslage des ersten Wirtschaftshalbjahres 2020/21 spiegelt die Krisenresilienz des Unternehmens wider“, meinte Steinecker in der Pressekonferenz. Das operative Ergebnis (EBIT) schnellte um 53,7 Prozent auf 118,5 Mio. Euro nach oben, ebenso das Ergebnis vor Steuern, das um 68,2 Prozent auf 107,5 Mio. Euro anwuchs.

Werner Steinecker, Generaldirektor Energie AG, bei Pressekonferenz
HERMANN WAKOLBINGER/Energie AG
Energie AG-Generaldirektor Werner Steinecker bilanzierte sehr zufrieden über das erste Halbjahr.

Haupttreiber für das Anwachsen des Umsatzes waren außer der Entwicklung der Rohstoffpreise (Gas und Strom) auch die gestiegenen Erlöse von CO2-Zertifikaten. Wie hoch der Anteil am Umsatz sei, konnte der Geschäftsführer in der Pressekonferenz allerdings nicht sagen. Auch wenn ein Plus zu verzeichnen war, sei „der Anteil verschwindend“.

Rückgang nur bei „Holding und Service“

Grundsätzlich stiegen die Umsätze in den vier Segmenten Energie (plus 12,7 Prozent auf 796,9 Mio. Euro), Netz (plus 4,3 Prozent auf 208,1 Mio. Euro), Entsorgung (plus 7,5 Prozent auf 122,8 Mio. Euro) und Tschechien (um 4,1 Prozent auf 86,6 Mio. Euro). Nur im Bereich Holding & Service ging der Umsatzerlös leicht um 1,5 Prozent auf 114,3 Mio. Euro zurück.

Aufholbedarf bei Investitionen

Bei den Investitionen liege die Energie AG im ersten Geschäftshalbjahr noch hinten. Zwischen 240 und 300 Mio. werde laut Steinecker im Jahr ausgegeben, bisher seien es in sechs Monaten Corona-bedingt nur 70 Mio. Euro gewesen. Der Schwerpunkt liege heuer im Ausbau von Breitband und Photovoltaik. Positiv blickte Steinecker auch auf das zweite Geschäftshalbjahr. Er rechnet damit, dass der Umsatz der Energie AG auf über 2 Mrd. Euro klettern werde.

„Kein Kommentar“ zur Diskussion um Vorstandsposten

Keinen Kommentar wollte er zu der Ausschreibung der drei Vorstandsposten machen, die Dienstagabend im Aufsichtsrat beschlossen wurde. Wirtschaftslandesrat und Aufsichtsratschef Markus Achleitner (ÖVP) beabsichtigte ursprünglich, die bis zum ersten Quartal 2022 auslaufenden Verträge einheitlich bis zum Ende jenes Jahres zu verlängern, berichteten die „OÖN“ am Mittwoch. Statt der Verlängerung wurde tatsächlich eine Neuausschreibung für ein Jahr beschlossen, wogegen die SP-nahen Aufsichtsräte gestimmt haben sollen, hieß es weiters in dem Bericht. Danach wolle Achleitner international ausschreiben.