Zahlreiche Alleingänge werden dem bisherigen Obmann und Spitzenkandidaten Martin Gollner vorgeworfen. Die für die Finanzen der Bürgerlisten zuständige Elisabeth Perndorfer sagt, dass sie für die Funktion der Kassierin unbedingt erforderliche Unterlagen nicht bekommen habe. Sie könne daher nicht überprüfen, ob alles rechtmäßig abgewickelt wurde.
„Nicht mehr tragbar“
Obmann Thomas Wallner wirft Gollner vor, dass er Personen an Positionen gesetzt habe, „wo keiner wusste, dass man dort hin will“. Teilweise hätten die Betroffenen das auch nicht gewusst. „Das war mit der Zeit einfach nicht mehr tragbar.“ Schriftführer Johann Eberherr spart ebenfalls nicht mit Kritik. Die vielen Alleingänge Gollners ohne Abstimmung mit dem Vorstand oder den Mitgliedern und die daraus folgenden Austritte hätten ihn am meisten gestört
„Ich bin immer noch der Obmann“
Martin Gollner zeigt sich einstweilen von den Vorwürfen und seiner Entlassung unbeeindruckt. Seiner Auffassung nach ist die Vorstandssitzung, in der seine Absetzung beschlossen worden war, nicht gültig. „Ich bin immer noch der Obmann der Bürgerlisten OÖ und würde die Gegenseite bitten, wieder an den Verhandlungstisch zu kommen. Sie haben zu einer regelgerecht ausgerichteten Vorstandssitzung am kommenden Freitag im Büro der Bürgerlisten OÖ eingeladen. Und da sind alle herzlich eingeladen, um diese Entscheidung zu treffen.“
Einstweilige Verfügung gegen Gollner
Damit nicht genug, ist eine einstweilige Verfügung gegen Martin Gollner eingebracht worden. Demnach dürfe er sich nicht mehr als Obmann der Bürgerlisten ausgeben und er müsse das Eigentum der Bürgerlisten an den amtierenden Vorstand übergeben.
Zukunft noch völlig offen
Wie es nun weitergeht, sei offen, so Gollners Nachfolger Thomas Wallner. Die in der Sammelbewegung noch verbliebenen Bürgerlisten sollen in den kommenden Tagen über die Zukunft der Partei abstimmen. Dabei gehe es u. a. darum, ob die Bürgerlisten OÖ unter neuem Namen weitermachen und ob überhaupt zur Wahl angetreten werden soll.