Kälte Pudelhaube Schal
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Wetter

Kühlster Frühling seit 34 Jahren

Am Montag geht der meteorologische Frühling zu Ende, und er ist ungewöhnlich kühl gewesen. Die Monate März, April und Mai waren um 1,8 Grad kälter als im langjährigen Mittel. Dieser Frühling 2021 wird damit als der kühlste seit 34 Jahren in die Messgeschichte eingehen.

Ein Frühling wie damals – so könnte man diesen Lenz zusammenfassen. Vor den 1990er-Jahren wäre ein Frühling wie heuer als relativ normal empfunden worden, so Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). In den vergangenen Jahrzehnten sei der Frühling deutlich wärmer geworden. Von den zehn wärmsten Frühlingen der 255-jährigen Messgeschichte waren acht in den 2000er-Jahren.

Ähnlich kühl wie heuer war es zuletzt in den Jahren 1996 und 1991, deutlich kühler 1987. Das zeigt ein Blick in die Aufzeichnungen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. In Oberösterreich war es von März bis Mai um 1,8 Grad kälter als im langjährigen Mittel.

Auch weniger Regen und Sonne

Es war nicht nur kühl, sondern hat auch weniger geregnet. Die letzten eher regnerischen Maiwochen konnten die trockenen Monate März und April nicht ausgleichen. Im März hat es um 37 Prozent, im April sogar um 42 Prozent weniger geregnet als im langjährigen Mittel. Und auch die Sonne ist weniger oft zu sehen gewesen. Im Frühling 2021 hat es um sieben Prozent weniger Sonnenscheindauer gegeben als im langjährigen Mittel.

„Kühler Ausreißer war schon überfällig“

Ein kühler Ausreißer sei schon überfällig gewesen, so der Klimaexperte Alexander Orlik und ändere nichts am langfristigen Erwärmungstrend. Denn im Rahmen der üblichen Schwankungen komme alle 20 bis 30 Jahre ein Frühling vor, der sehr deutlich unter dem aktuellen Temperaturniveau liegt.