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APA/Barbara Gindl
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Politik

Frauenschutz: Für ÖVP Verbesserungen nötig

Zwölf Femizide in Österreich seit Anfang des Jahres. Jede Tat hat eine Vorgeschichte und Vieles hätte man mit entsprechender Hilfe vielleicht abwenden können. Obwohl es in OÖ bereits ein breites Hilfsangebot gebe, brauche es noch Verbesserungen, so Frauenlandesrätin Christine Haberlander (ÖVP).

Gewalt an Frauen und Mädchen hat viele Gesichter – etwa sexuelle Belästigung, Vergewaltigung, Bedrohung, Mobbing oder Stalking. In Österreich ist Schätzungen zufolge jede fünfte Frau einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen.

Und zwei von drei Übergriffen auf Frauen geschehen nicht im öffentlichen Raum, sondern im privaten Umfeld durch Ehepartner, Lebensgefährten, Väter oder Aufsichtspersonen, so Haberlander in einer Medienaussendung am Mittwoch.

Appell an Umfeld

Weil man nur gegen jene Gefährder vorgehen könne, von denen man wisse, appelliert die Landeshauptmann-Stellvertreterin und Frauenlandesrätin an Nachbarn, Freunde und Familie, Anzeichen für Gewalt zu melden. Den Betroffenen rät sie, sich umgehend an eine der vielen Beratungsstellen im Land zu wenden. Oberösterreich habe ein gutes Netzwerk an Präventions- und Hilfsangeboten.

Verbesserungsbedarf in der Täterprävention

Neben fünf Frauenhäusern und vier Frauenübergangswohnungen gibt es in Oberösterreich auch 22 Frauenvereine und -beratungsstellen – in jedem Bezirk mindestens eine Einrichtung – die Frauen und Mädchen Hilfe, Beratung und Unterstützung in schwierigen Lebenslagen bieten. Haberlander begrüßt die Ankündigung der Regierung 25 Millionen Euro für Maßnahmen im Gewaltschutzbereich zur Verfügung zu stellen, und sieht vor allem bei der Täterpräventionsarbeit noch Verbesserungsbedarf.

FPÖ-Frauensprecherin Nationalratsabgeordnete Rosa Ecker kritisiert hingegen, dass die 24,6 Millionen Euro Sofortmaßnahme lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein seien, angesichts der Tatsache, dass die Gewaltschutzeinrichtungen von notwendigen Mitteln in der Höhe von 228 Millionen Euro sprechen würden.