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crossingeurope.at/Crossing Europe Filmfestival
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Kultur

Crossing Europe: Ö-Premiere von Ibiza-Doku

Die Österreich-Premiere der Doku „Hinter den Schlagzeilen“ über die Reporter der „Süddeutschen Zeitung“, die die Ibizaaffäre aufgedeckt haben, ist eines der Highlights im Programm des Linzer Filmfestivals „Crossing Europe“ von 1. bis 6. Juni.

Gleich drei Filme im Festivalprogramm befassen sich mit dem Spannungsfeld von Politik und Journalismus in Zeiten von Populismus und Fake News. Die Ibiza-Doku „Hinter den Schlagzeilen“ ist dabei besonders aktuell und wird zum ersten Mal in Österreich zu sehen sein.

Filmstill zu „HInter den Schlagzeilen“
bauderfilm / Börres Weiffenbach 2021
„Hinter den Schlagzeilen“ zeichnet die Aufdeckung der Ibiza-Affäre nach.

Im Politthriller „La Mort de Guillem“ widmet sich der spanische Regisseur Carlos Marques-Marcet dem Mord an einem jungen Antifaschisten in den 1990er-Jahren. Und Thomas Imbach befasst sich in „Nemesis“ mit Ausländerfeindlichkeit und Migrationspolitik in der Schweiz.

Mensch-Roboter-Beziehung zum Auftakt

Den Auftakt im Eröffnungsreigen des „Crossing-Europe“-Festivals macht aber Maria Schraders Berlinale-Wettbewerbsbeitrag „Ich bin dein Mensch“ nach der gleichnamigen Erzählung von Emma Braslavsky, der eine Beziehungsgeschichte zwischen der Wissenschafterin Alma (Maren Eggert) und dem Roboter Tom zum Inhalt hat. Eggert wurde für diese Rolle mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet.

Filmstill aus „Ich bin dein Mensch“
Beta Cinema
Maren Eggert im Film „Ich bin dein Mensch“ mit ihrem humanoiden Roboter.

Tribute: Priesterseminaristen in den Achtzigern

Der diesjährige Tribute-Gast Ivan Ostrochovsky präsentiert seinen Spielfilm „Servants“, in dem es um zwei junge Priesterseminaristen geht, die in den 1980er-Jahren in der damaligen Tschechoslowakei zwischen die politischen Fronten gerieten.

Vom Tourismus zur „Balkanroute“ in Slowenien/Kroatien

In der Dokumentation „Kupa“ entführt Tiha K. Gudac das Publikum in die beschauliche Region rund um den titelgebenden Fluss an der Grenze zwischen Kroatien und Slowenien. War hier früher der Tourismus prägend, so sind es heute Grenzbefestigungen – Stichwort: Schließung der Balkanroute.

Filmstill zu "Kupa – The Wire
OFF World
Die „Schließung der Balkanroute“ hat eine ganze Region verändert.

Local Artists: „Surviving Gusen“

In der Sektion Local Artists befassen sich Gerald Harringer und Johannes Pröll in „Surviving Gusen“ mit der Geschichte der Region rund um das ehemalige KZ. Die Erinnerungen dreier Überlebender werden der heute dort herrschenden landschaftlichen Idylle gegenübergestellt. Maria Hofstätter und Peter Simonischek lesen aus diversen Zeitdokumenten.

Spätabends gibt es dann wieder leichtere Kost: Im absurden Nachtsicht-Opener „Mandibules“ von Quentin Dupieux versuchen die Proponenten eine Riesenfliege zur Bankräuberin auszubilden.

Zusammenarbeit mit Diagonale und Vienna Shorts

Aufgrund des anhaltenden Ausnahmezustands im Kulturbereich arbeiten Crossing Europe, die Diagonale (8. bis 13. Juni) und das Kurzfilmfestival Vienna Shorts (27. Mai bis 1. Juni) heuer enger zusammen.

Abschied für Festival-Leiterin Dollhofer

Insgesamt bietet Crossing Europe heuer rund 120 Spiel- und Dokumentarfilme aus 40 Ländern. Zudem werden von 6. Juni bis 6. Juli zehn Streifen als Streaming-Angebot via KINO VOD CLUB angeboten. Für Festivalleiterin und Mitbegründerin Christine Dollhofer ist es das letzte Festival, sie wechselt an die Spitze des Filmfonds Wien. Mehr dazu in Dollhofer wird Filmfonds-Geschäftsführerin (ooe.ORF.at, 13.04.21)
Eine neue Festivalleitung soll bis zum Frühherbst feststehen.