Seeschloss Orth in Gmunden
pixabay/W_Steiner
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Kultur

Salzkammergut Festwochen mit Bernhard-Schwerpunkt

Die Salzkammergut Festwochen Gmunden von 3. Juli bis 15. August starten trotz CoV optimistisch in den Sommer. Man hofft auf bis zu 10.000 Besucher. Im Fokus steht dieses Jahr der Schriftsteller Thomas Bernhard. Neu an Bord ist die ehemalige Burgtheater-Direktorin Karin Bergmann, die sich ab 2022 um den Theaterbereich kümmern wird.

Mit Bergmann holen die Salzkammergutfestwochen eine der profundesten Literaturkennerinnen ins Boot. Bergmann zeichnet heuer zwar nur für ein Projekt mit jungen Schauspielern verantwortlich, ab 2022 wird sie aber verstärkt Theaterschwerpunkte am Traunsee setzen.

Sie will als Zuständige für die Theaterprogrammierung Klassiker der österreichischen Moderne und zeitgenössische Autoren in den Fokus stellen. Zudem schweben ihr neue Formate – „ich will ein Late-Night-Format erfinden“ – vor. Sie habe auch „ganz schöne Ideen für partizipative Projekte“ bei der Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 – „Ideen, die sich stark mit Erinnerungskultur beschäftigen“ – und hofft hier auf Gespräche.

Thomas Bernhard-Lesungen

Einer von Bergmanns Vorgängern an der Burg ist am 7. August zu Gast: Claus Peymann liest „Holzfällen. Eine Erregung“ von Thomas Bernhard. Weitere Bernhard-Lesungen bestreiten am 31. Juli Birgit Minichmayr, Christoph Luser und Clara Wolfram („Am Ziel“), am 3. August Hermann Beil mit „Wittgensteins Neffe", am 10. August Martin Schwab (Der Untergeher“) und am 13. August Klaus Maria Brandauer mit „Minetti“. Das Linzer Landestheater zeigt ab 17. Juli Thomas Bernhards „Die Macht der Gewohnheit“ unter der Regie von Tanja Regele im Stadttheater Gmunden.

Open Air Konzert des Bruckner Orchesters

Auch wenn das Festival bereits am 3. Juli beginnt, so erfolgt die offizielle Eröffnung erst am 8. Juli mit dem Konzert des Wiener Kammer Orchesters & The Wave Quartet unter Jōji Hattori im Toscana Congress Gmunden. Bereits davor spielt das Bruckner Orchester Linz unter Markus Poschner am 4. Juli unter dem Titel „Wahrhaft himmlisch“ ein großes Open Air Konzert im Toscana Park, stimmlich unterstützt von Rolando Villazón und Regula Mühlemann, das live im ORF übertragen wird.

Die kaufmännische Geschäftsführerin Johanna Mitterbauer rechnet heuer mit einem Budget von 800.000 Euro und mit 10.000 Besuchern – vorausgesetzt, dass es entsprechende Lockerungen gibt. Hier ist man beim Festival aber optimistisch. Wenn es eine Testpflicht gebe, „müssen wir uns darauf einstellen“, sieht auch der künstlerische Geschäftsführer Christian Hieke der Saison relativ entspannt entgegen. Derzeit werden pro Veranstaltung bis zu 250 Karten verkauft, wenn die Vorgaben mehr erlauben, will man aufstocken.

Neue Formate

Zu den neuen Formaten im Programm zählen Pop Up Galerien in der Stadt, eine Fotoausstellung als im alten Seeviertel und schon ab Mitte Mai die von Franz Welser-Möst initiierte „Hausmusikroas“ als Belebung der Salzkammergut-Volksmusik.