Ostereier
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Chronik

Große Qualitätsunterschiede bei Eiern

Eine Untersuchung anlässlich der Osterfeiertage zeigt, dass bei Frischeiern Boden- und Freilandhaltung überwiegen. Bei bunten, bereits gekochten Ostereiern oder verarbeiteten Eiern – etwa für Nudeln oder Backwaren – sei das oft anders, so die Experten.

Insgesamt 29 Unternehmen haben der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer OÖ und die Tierschutzorganisation Vier Pfoten gefragt, aus welcher Haltungsform die Eier stammen, die sie für ihre Osterpinzen, Kuchen, Nudeln oder Eiaufstriche verwenden. 27 von ihnen haben die Fragen beantwortet. Und das Ergebnis fällt gemischt aus.

Für Frischei-Produkte, also Frühstückseier oder Aufstriche, verwenden einige Bäckereien Eier aus Bio- und Freilandhaltung. Die meisten verwenden allerdings Eier aus Bodenhaltung, nicht nur aus der EU oder Österreich, so das Ergebnis. Mehr als die Hälfte der Importe aus Drittländern stammt aus der Ukraine, danach kommen die USA, Argentinien, China und Albanien, so Ulrike Weiß vom Konsumentenschutz der AK OÖ. In diesen Ländern brüten die Hennen noch in engen Käfigen vor sich hin. Die Eier kommen als Flüssigei- etwa im Tetrapack – oder als Eipulver zu uns.

Verarbeitete Eier schwer zurückzuverfolgen

Das Problem: Bei den verarbeiteten Eiern zum Beispiel in Nudeln, Kuchen, Mayonnaise oder Fertigprodukten sowohl im Handel als auch in der Gastronomie – können die Konsumenten nicht wissen, aus welcher Hühnerhaltungsform sie stammen, weil es dafür noch keine Kennzeichnungspflicht auf der Verpackung gibt. Damit bleibe der Ursprung von 60 Prozent aller in Österreich konsumierten Eier im Dunkeln.

Verpflichtende Kennzeichnung gefordert

Völlig inakzeptabel sei das, so Veronika Weissenböck von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Die Konsumenten hätten ein Recht auf Transparenz, eine Kennzeichnungspflicht für verarbeitete Eiprodukte in Handel und Gastronomie sei längst überfällig.

Die Konsumentenschützer der AK Oberösterreich fordern ebenfalls eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung auch für verarbeitete Eier und Eibestandteile. Nur so können Konsumenten klar erkennen, aus welcher Haltungsform die Eier stammen.

Konsumentenschutzlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) empfiehlt, nur Eier aus Österreich zu kaufen, da sie garantiert nicht aus Käfighaltung stammen. Wer auf heimische Bio-Eier setze, sichere außerdem das Überleben der Hähne, die sonst unmittelbar nach dem Schlüpfen geschreddert werden.