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Chronik

Kinderwunsch wegen CoV oft verschoben

Im Jahr der Coronavirus-Krise haben viele Paare ihren Kinderwunsch im Vorjahr verschoben. Das hat eine Studie zum Beziehungsleben im Jahr 2020 ergeben, die von der Geburtenstatistik jetzt bestätigt worden ist.

In der Coronavirus-Zeit wurde die Familienplanung bei vielen Paaren auf Eis gelegt. Das hat die Wiener Soziologin Barbara Rothmüller herausgefunden: „Es ist relativ häufig herausgekommen, dass Menschen zum Beispiel Zweifel daran haben, ob sie sich das finanziell leisten werden – gerade auch im Kontext mit Kurzarbeit oder Jobverlust ist natürlich Kinderwunschplanung oft nur sehr schwierig zu realisieren“.

Für die von den Soziologinnen Barbara Rothmüller und Laura Wiesböck durchgeführten Studie „Intimität, Sexualität und Solidarität in der Covid-19 Pandemie“ wurden von 10. November bis 10. Dezember vergangenen Jahres 2.569 Personen in Österreich (78 Prozent) und Deutschland (22 Prozent) online befragt. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, da Frauen und Akademiker über-, Jugendliche hingegen unterrepräsentiert sind.

„Familienplanung komplex verschoben“

Rothmüller hat mit einer Kollegin dazu Befragungen durchgeführt. Die Ergebnisse decken sich mit der jüngsten Geburtenstatistik: Demnach hat es in den meisten Spitälern in Oberösterreich weniger Geburten gegeben, verglichen mit den Zahlen aus 2019: „Man kann sehen, dass sich die Familienplanung auch komplex sozusagen verschoben hat; während für die einen das eher in die Richtung gewirkt hat, dass sie einen bestehenden Kinderwunsch pausieren, haben gleichzeitig andere Menschen, die vielleicht vor der Pandemie keinen Kinderwunsch hatten, einen neuen Kinderwunsch entwickelt“.

Diese sind aber laut der Geburtenstatistik in der Minderheit. Laut Zahlen der oberösterreichischen Gesundheitsholding hat es 2020 mehr als 200 Geburten weniger gegeben, als noch 2019.