Straßenstück
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Chronik

Noch kein Motiv nach Messerattacke

Unklar ist weiterhin das Motiv, warum ein 36-Jähriger in Inzersdorf im Kremstal (Bezirk Kirchdorf) mit zwei Messern einen Briefträger angegriffen hatte. Ein Zeuge lenkte den Angreifer auf sich und hielt ihn dann mit einer Schneestange auf Distanz bevor der 36-Jährige flüchtete. Er konnte später gefasst werden.

Der Vorfall hatte einen Großeinsatz von Polizei und Rettung zur Folge. Mitten am Freitagnachmittag soll der 36-Jährige aus dem Bezirk Kirchdorf in Inzersdorf im Kremstal einen Wagen gestoppt haben, indem er sich laut Polizei auf die Fahrbahn gestellt und den 60-jährigen Lenker so zum Anhalten gezwungen hatte. Dann attackierte er den Mann, einen Briefträger, durch das geöffnete Seitenfenster mit zwei Messern und verletzte ihn schwer Armen und Händen.

Augenzeuge
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Klaus Lüftinger

Mit Schneestange auf Abstand gehalten

Das Opfer drückte die Hupe und konnte so Anrainer aufmerksam machen, die zu Hilfe kamen. Einer von ihnen, Klaus Lüftinger, konnte den Angreifer ablenken: „Ich hab ihn so angeschrien, dass er vom Postler abgelassen hat“. Dann riss er eine Schneestange am Straßenrand aus und konnte die Aufmerksamkeit des Angreifers auf sich lenken, sagte Lüftinger im Interview mit dem ORF Oberösterreich. „Mit der Schneestange hab ich ihn so drei Meter auf Distanz gehalten – er hatte ja die zwei Messer in den Händen“.

Als ein weiterer Nachbar kam, flüchtete der Angreifer mit seinem Pkw. Auf seiner Flucht geriet er auf die linke Fahrbahnseite und erfasste mit dem Außenspiegel einen 42-jährigen Fußgänger auf dem Gehsteig.

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Der Mann wurde in eine Wiese geschleudert und zog sich dabei Prellungen zu. Er verzichtete aber darauf, in ein Spital gebracht zu werden, hieß es. Der Briefträger wurde in das Krankenhaus Kirchdorf eingeliefert.

Mehrere Beamten bei Festnahme nötig

Eine Großfahndung nach dem Angreifer hatte gegen 1.00 Uhr Erfolg. Der mutmaßliche Täter aus dem Bezirk Kirchdorf wurde bei einer Tankstelle in Steyr gesehen. Der Mann wehrte sich so heftig gegen seine Verhaftung, dass mehrere Beamte nötig waren und einer von ihnen verletzt wurde. Auch die beiden Tatmesser wurden gefunden.

Befragung nicht möglich

Eine Befragung des 36-Jährigen war für den Samstagnachmittag geplant. Laut Polizei war aber eine solche aufgrund des psychischen Zustandes des Mannes vorerst nicht möglich. Er wurde in die forensische Abteilung des Neuromed Campus der Kepler Uniklinik verlegt.