Alkoholkontrolle: Ein Polizei-Anhaltezeichen mit der Aufschrift „Halt – Polizei“ und ein Alkohol-Vortestgerät
APA/BARBARA GINDL
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Verkehr

60 Jahre Promillegrenze im Straßenverkehr

1961 wurde die 0,8-Promille-Grenze im Straßenverkehr eingeführt Das Bewusstsein für die Gefahren, die mit Alkohol im Straßenverkehr verbunden sind, sei in diesen 60 Jahren Schritt für Schritt gestiegen, so das KFV. Seit einigen Jahren stagnieren die Zahlen jedoch.

Ende der 1950er Jahre war es in der Bevölkerung noch weit verbreitet, ein paar Gläschen Alkohol zu trinken und dann wie selbstverständlich noch mit dem Auto zu fahren. Und es war gesellschaftlich auch akzeptiert. Klare rechtliche Rahmenbedingungen gab es damals nicht. Erst 1955 wurde erstmals die Möglichkeit geschaffen, die Lenkberechtigung bei beeinträchtigter Fahrtüchtigkeit zu entziehen. Eine klare Promillegrenze von 0,8 wurde aber erst 1961, also vor 60 Jahren, etabliert.

Gesellschaftliches Umdenken setzte ein

Ab diesem Punkt begann auch das langsame gesellschaftliche Umdenken, in den 1980er und 1990er Jahren ging dann die Zahl der bei Alkoholunfällen Verletzten und Getöteten sogar stärker zurück als die allgemeinen Unfallzahlen, so Armin Kaltenegger vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). Seit etwa 20 Jahren stagnieren die Werte aber, was laut Kaltenegger bedeute, dass es bei der Zahl der durch Unfälle mit Alkohol Verletzten oder Getöteten trotz umfassender und strenger Sanktionen seit 20 Jahren weder Verbesserungen noch Verschlechterungen gibt. In den Jahren 2017 bis 2019 sei sogar wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen gewesen.

Bewusstsein bei Jüngeren sehr hoch

Erfreulich sei hingegen, dass besonders bei jüngeren Verkehrsteilnehmern unter 40 das Bewusstsein für die Gefahr durch Alkohol im Straßenverkehr sehr hoch sei. Im europäischen Vergleich zeigen die Österreicher allerdings eher wenig Problembewusstsein: Während in Österreich fast 30 Prozent der Befragten angeben, sich auch nach einem Glas Alkohol zuzutrauen, ein Fahrzeug zu lenken, sind es im europäischen Schnitt nur 13 Prozent. Rund 30 Prozent der Österreicher gaben zudem an, in den vergangenen 30 Tagen nach Alkoholkonsum mit einem Pkw gefahren zu sein, im Europa-Schnitt waren es nur 21 Prozent.