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APA/BARBARA GINDL
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Coronavirus

Warten auf Entscheidungen zu CoV-Maßnahmen

Spätestens Montagnachmittag sollte sich entscheiden, ob es zu Lockerungsschritten – möglicherweise nur in einzelnen Bundesländern oder Regionen – kommt, oder ob wir uns auf den nächsten Lockdown vorbereiten müssen. Nach den steigenden Infektionszahlen und der zunehmenden Belegung von Betten in Intensivstationen ist alles möglich.

Bevor sich am Montag erst die Experten mit der Bundesregierung treffen, dann die Opposition und zum Abschluss schließlich die Landeshauptleute, scheint nur eines fix zu sein: Große Lockerungsschritte wird es nicht geben. Während die Fallzahlen im Westen vergleichsweise niedrig sind, ist die Situation in Ostösterreich deutlich angespannter – vor allem wegen der dort starken Verbreitung der Mutationen.

Kurz: Regionale Schritte vorstellbar

Die Ampelkommission trat für weitere Restriktionen ein, wenn sich die Zahl der Infektionen weiter unkontrolliert erhöht – die Option lokaler Schritte ließen aber auch die Experten offen. In Regierungskreisen wurde am Samstag von einer „dramatischen Lage“ im Osten, etwa in Wien oder in Eisenstadt gesprochen. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat bereits anklingen lassen, dass er sich regionale Schritte vorstellen kann.

Anschober: Notbremse und dritte Welle

Gesundheitsminister Anschober (Grüne) sprach davon, dass man in manchen Regionen die Notbremse ziehen müsse – immerhin sei man mitten in der dritten Welle. Bei den Altersheimen könne er sich aber kontrollierte Lockerungen vorstellen, weil dort schon viele Menschen geimpft seien. Einige Bundesländer haben bereits laut und deutlich nach Öffnungsschritten gerufen – so etwa Tirol und Niederösterreich. Die Gastronomie hofft auf eine kontrollierte Öffnung, wo es die Zahlen zulassen.

Oberösterreichs Politik hat sich bisher mit Vorschlägen und Forderungen zurückgehalten – aber auch in Oberösterreich steigen die Infektionszahlen und die Zahl der Patenten in Intensivbetten immer weiter an.

Studenten hoffen auf Lockerungen

Lockerungsmaßnahmen wünschen sich vor allem die Studenten. So fordert der Vertreter der mehr als 20.000 Studenten der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), ÖH-Vorsitzende Mario Hofer, eine schrittweise Rückkehr in den Campus und die Hörsäle.

„Die Hochschulen waren ja vom Öffentlichen Diskurs rund um die Lockerungen und die Lockdowns eigentlich immer ausgenommen, also der Fokus war ja zurecht immer auf den Schulen. Natürlich die Universitäten, das war meistens etwas, was man da so nebenbei hergezogen hat, es hat trotzdem gut funktioniert. Aber es ist wichtig, dass auch die Studierenden – und so wenig sind es ja nicht, alleine an der JKU sind es 23.000 – und da sollte aus unserer Sicht einmal ein erster Wendepunkt rund um Ostern sein. Wir sind der Ansicht, dass eine Schrittweise Rückkehr an den Campus jetzt gelingen sollte. Bei uns an der JKU ist zum Glück auch schon das Lernzentrum geöffnet, das heißt es ist benutzbar. Aber es wäre gut, auch die Infrastruktur, Seminarräume und Bibliotheken jetzt langsam wieder zu öffnen“, so Hofer.