Goldene Nicas
Ars Electronica
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Kultur

Mehr Preise beim Prix Ars Electronica

Medienkünstler in aller Welt seien unter Druck, sagt Gerfried Stocker, der künstlerische Direktor der Ars Electronica. Erkennbar sei das etwa am Rückgang der Einreichungen für den Prix Ars Electronica. Helfen will man mit mehr Preisen und höheren Preisgeldern.

Rund 100 Einreichungen pro Kategorie seien weniger eingelangt, stattdessen viele E-Mails. Über Monate geschlossene Museen, verschobene Ausstellungen, abgesagte Festivals, unter- oder abgebrochene Residencies, sowie unzureichende oder überhaupt fehlende Hilfeleistungen seitens der Politik würden immer weitere Kreise ziehen, und auch zeigen, dass Künstlerinnen und Künstler überall in der Welt massiv unter Druck sind und einfach nicht die Möglichkeit haben, ihre Projekte umzusetzen oder fertigzustellen", sagte Stocker, der darin einen besorgniserregenden Trend in Zeiten der Pandemie sieht. In den vergangenen fünf Jahren gab es stets mehr als 3.000 Einreichungen.

„Dramatisch ist das für uns alle“

„Dramatisch ist dies nicht nur für die Künstlerinnen und Künstler selbst, dramatisch ist das für uns alle“, so Stocker. „Es droht ein dauerhaftes Wegbrechen der kritischen Reflexion unserer gesellschaftlichen Entwicklung.“ Gefordert sei die Politik. Sie müsse mehr für die Kunst tun. Aber auch die Kunst- und Kultureinrichtungen selbst müssten sich mehr Innovation verordnen.

Ars Electronia Center AEC in Linz
AEC/Robert Bauernhansl
Spürbar weniger EInreichungen sind heuer im Linzer Ars Electronica Center angekommen

„Als international führende Plattform für Medienkunst muss hier klarerweise auch Ars Electronica einen Beitrag leisten“, stellte der Künstlerische Direktor der Ars Electronica fest. Mit dem virtuellen und interaktiven Format „Ars Electronica Home Delivery“ biete man eine ganzjährige Präsentationsfläche. Das Festival 2020 habe als hybrider Event an 120 Locations Hunderte Aufträge und Präsentationsmöglichkeiten geschaffen. Auch heuer wird es im Herbst wieder eine hybride Veranstaltung geben.

Höhere Preisgelder für mehr Preise

Wichtig wie nie seien die Wettbewerbe, da sie Preisgelder und Zugang zu den so raren Bühnen eröffnen. Deshalb gebe es heuer auch je 3.000 Euro Preisgeld für die „Awards of Distinction“ im Prix und zwei neue Wettbewerbe, den mit 5.000 Euro dotierten „Isao Tomita Special Prize“ und den gemeinsam mit dem Österreichischen Außenministerium initiierten und mit 10.000 Euro dotierten „Award for Digital Humanity“, so Stocker. „Wir werden alles daran setzen, möglichst viele Künstlerinnen und Künstler mit der Präsentation ihrer Arbeiten zu beauftragen,“ kündigte er an.