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Düstere Zukunft für leere Ortskerne

Die Handelsschließungen haben erste Auswirkungen nach sich gezogen und die Zukunft wird schwierig. Zehn Prozent der Händler seien österreichweit bereits verschwunden, heißt es bei RE/MAX Commercial, wo man auf Gewerbe-Immobilien spezialisiert ist.

Jeder Lockdown wirke wie ein Förderprogramm für Amazon, so Stefan Krejci von RE/MAX Commercial Austria. Während der Online-Handel um rund 17 Prozent gewachsen ist, mussten seit Ausbruch der Covid-19-Pandamie zehn Prozent der österreichischen Händler ihre Geschäfte für immer schließen. Das dürfte aber erst der Anfang sein. Es sei ein realistisches Szenario, dass mit Fortdauer der Krise und dem Auslaufen der Hilfspakete ein Nachholeffekt eintreten werde, der vor allem den stationären Einzelhandel und die Gastronomie hart treffen könne, so der Experte.

Pandemie wirkt wie Brandbeschleuniger

Die Folge wären leere Geschäfte und Lokale. Vor allem für innerstädtische Ortskerne abseits der Top-Lagen werde diese Entwicklung zu neuen Herausforderungen führen, so die Einschätzung der Immobilienexperten. Sie gehen davon aus, dass die Pandemie für Leerstände in Innenstädten und Einkaufszentren, abseits der Toplagen, wie ein Brandbeschleuniger wirke.

Besonders betroffen sollen auch Einkaufszentren sein. Das liege daran, dass darin vor allem vom Lockdown betroffene Branchen unterbracht sind, im Gegensatz zu Fachmarktzentren mit Drogerien, Supermärkten oder Tierbedarf. Die Fachmarktzentren könnten mögliche Profiteure sein, auch weil die Kosten für die Mieter meist niedriger seien als in klassischen Einkaufszentren, heißt es bei RE/MAX Commercial.

Kraftakt wird notwendig sein

Um Einkaufen wieder mit Freude, Spaß und sozialem Austausch aufzuladen, werde ein ordentlicher Kraftakt nötig sein, für den auch die Gastronomie und Entertainmentangebote notwendig sein werden.