Die Hauptgründe für die Tiefstpreise sind zum Einen der Absatzrückgang, weil Gastronomie und Hotellerie wegen der Corona Krise geschlossen sind. Zum anderen dürfen deutsche Schweinefleischproduzenten wegen der Schweinepest nicht nach Asien verkaufen und bringen deshalb ihre Überproduktion zu billigsten Preisen auf den Europäischen Markt.
„Aufhören können wir auch nicht“
Die konkreten Auswirkungen beschreibt Gerhard Falzberger, Schweinbauer in Pupping, im Interview mit dem ORF OÖ so: „170 Euro bräuchten wir für die Produktion und momentan kriegen wir 140 Euro – es gehen uns also 30 Euro ab – aber aufhören können wir eigentlich auch nicht“. Denn zwischen Ferkelproduzent, Schweinemäster und Fleischer gebe es einen Kreislauf, „und wenn ich nicht mehr produziere, dann hat der Fleischer das Fleisch wahrscheinlich von irgendwo" – und das wolle er natürlich nicht riskieren, so Gerhard Falzberger.
Mehr Absatz durch Haxerl und Rüssel erwartet
Er hofft, dass die Coronavirus-Impfungen es bald ermöglichen, Gastronomie und Hotellerie wieder aufzusperren. Die Vermarktungsorganisation der Schweinebauern, die Schweinebörse, setzt auf eine Ausweitung des Exportes nach Asien, sagt deren Geschäftsführer Johann Schlederer. „Was wirklich etwas bringt a la longue ist, wenn wir auch Schweinehaxeln – sozusagen, Teile vom Rüssel bis zum Schwanz – liefern können“.
Schweinebauern leiden unter Tiefstpreisen
Die Schweinbauern in Oberösterreich erleben derzeit die wohl schwierigste Zeit seit langem. Dass die Preise stark schwanken, sind sie an sich gewohnt, Stichwort „Schweinezyklus“. Doch jetzt sind die Preise schon fast ein Jahr im Keller.
Da werde gerade mit dem Gesundheitsministerium ein Konzept entwickelt geführt. Schlederer rechnet im heurigen Jahr damit, dass diese Nebenprodukte vom Schwein in China absetzen können. Was den Schweinemästern pro Schwein zehn bis 15 Euro bringen würde.