274.000 Euro kostet eine neue Wohnung durchschnittlich in OÖ. Dafür bekommt der Käufer 77 Quadratmeter. Ein Einfamilienhaus eines Bauträgers liegt im Schnitt bei 389.000 Euro für 120 Quadratmeter, so eine Studie der Exploreal Bauträgerdatenbank im Auftrag der Wirtschaftskammer OÖ. Verglichen mit den anderen Bundesländern bedeutet das: „Das meiste Wohnen für das wenigste Geld, gibt es in OÖ“, so Matthias Grosse.
Wohnungsüberschuss steht bevor
Seit mehreren Jahren entspricht die Anzahl der neuen Wohnungen in etwa dem Zuwachs an Haushalten, heuer werde der Höhepunkt der Bauaktivitäten erreicht werden, schildert Herwig Pernsteiner vom Verband Gemeinnnütziger Bauvereinigungen: „2019 und 2020 sind jeweils etwa 4.000 Wohneinheiten entstanden. Heuer werden es laut Exploreal 5.500 Wohneinheiten sein.“
Der Großteil der neuen Objekte – fast ausschließlich Wohnungen – entsteht in und um die Landeshauptstadt, was auch der künftigen Nachfrage entspreche.
Bezirke mit Luft nach oben
Die Studie zeigt aber auch, dass es zum Beispiel im Bezirk Eferding noch Luft nach oben gibt, so Immobilien-Fachgruppenobmann in der Wirtschaftskammer OÖ, Mario Zoidl: „Das ist auch eine wachsende Region von der Bevölkerung her. Hier würde es also durchaus noch Bedarf geben. Gebaut werden aber nur 2,4 Wohnungen pro 1.000 Einwohner.“ Die Hälfte der Neubauwohnungen errichten die gewerblichen Wohnbauträger, vor allem im Eigentum. Ein Drittel machen die gemeinnützigen Mietwohnungen aus.
Über das Ergebnis der Studie erfreut zeigt sich Landeshauptmann-Stv. und Wohnbaureferent Manfred Haimbuchner (FPÖ): „In Oberösterreich bekommt man am Wohnungsmarkt einfach mehr für sein Geld. Das spiegelt sich auch in der Wohnbaupolitik wider. Wir haben ein vergleichsweise geringes Budget, schaffen es aber, dass wir bei der Bauleistung – sei es im Neubau oder in der Sanierung – immer die Nase vorne haben. Das liegt an einer leistungsfähigen und innovativen Bauwirtschaft und an schlanken, leistungsfreundlichen Normen und Fördermodellen. Ich danke allen, die das möglich machen und unser Oberösterreich dadurch stark halten,“ so Haimbuchner.
Kaum Mietrückstände
Bei den vermieteten Wohnungen läuft es offensichtlich trotz Krise gut: die Wohnungsmieten werden in OÖ bezahlt, das sagt Herwig Pernsteiner. Es gebe vernachlässigbar wenige ausstehende Mieten. Die Zahlungsmoral sei hoch, so Pernsteiner. Auch Stundungen seien kaum in Anspruch genommen worden.
Anders sieht es im gewerblichen Bereich aufgrund der Lockdowns aus, so der Fachgruppenobmann für Immobilien in der Wirtschaftskammer OÖ, Mario Zoidl. Aktuell würden Büroflächen überhaupt nicht mehr nachgefragt werden, heißt es.