285 Unternehmen sind heuer in die Insolvenz geschlittert. Halb so viele wie im Vorjahr, so der Kreditschutzverband von 1870. Ähnlich niedrige Zahlen habe es in den späten 1970er Jahren gegeben, so Petra Wögerbauer. Vor allem Unternehmen aus den Bereichen Immobilien, Finanzen, Reinigungsdiensten oder auch Werbeagenturen waren heuer betroffen.
Größte Wirtschaftskrise seit zweitem Weltkrieg
Anders sieht es bei den Menschen aus, die heuer ihren Job verloren haben. Fast 2.700 Arbeitnehmer waren 2020 betroffen, im Vorjahr waren es gut 1.000 weniger. Das liege vor allem an Großinsolvenzen: Der größten Insolvenz des Jahres der Kremsmüller Unternehmensgruppe aus Steinhaus bei Wels, aber auch der von Wick Sonnenschutz mit Sitz in Vorchdorf. Laut dem KSV befinden wir uns in der größten Wirtschaftskrise seit dem zweiten Weltkrieg. Die Regierung versuche die Insolvenzwelle hinauszuzögern. Doch wenn Hilfs- und Stützungsmaßnahmen auslaufen, werde es einen Dominoeffekt bei den Klein- und Mittelunternehmen geben, so Wögerbauer.
Neben den vom Lockdown betroffenen Branchen werde es auch Zulieferer und Dienstleister wie etwa Getränkehandel, Bäcker oder landwirtschaftliche Betriebe treffen – wegen der Umsatzausfälle. Das Ausmaß lasse sich derzeit noch nicht einschätzen und es sei auch möglich, dass die Welle erst im zweiten Halbjahr 2021 ins Rollen komme. Doch schon jetzt sollten angeschlagene Unternehmen den Mut zur Sanierung aufbringen, so der Tipp der Expertin.