Es sei ein Wahnsinn – fast schon ein Kriegszustand, heißt es von einer Mitarbeiterin des Bezirksseniorenheims in Walding. Sie hat sich mit einem Hilferuf an den ORF Oberösterreich gewandt, um auf die Situation in dem Heim aufmerksam zu machen. Ja, das Personal sei am Limit, bestätigt Claudia Handlbauer vom Sozialhilfeverband Urfahr-Umgebung.
Zeitweise die Hälfte aller Bewohner infiziert
Anfang November sei im Seniorenheim Walding vermutlich durch den Besuch eines Angehörigen das Coronavirus eingeschleppt worden. Zeitweise war die Hälfte der rund 70 Bewohner mit dem Virus infiziert. Gleichzeitig sind immer wieder Mitarbeiterinnen in Quarantäne geschickt worden, eine zusätzliche Belastung für das verbleibende Personal.
Leerstände werden nicht besetzt
Claudia Handlbauer vom Sozialhilfeverband Urfahr-Umgebung sagte am Dienstag gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Es ist uns wohl bewusst, dass die Mitarbeiter in den Heimen, in diesem Fall im Seniorenheim Walding, aufgrund der hohen Infektionszahlen und des Personalausfalls natürlich gefordert und belastet sind.“ Aber die Heimleitung habe sofort und richtig reagiert, heißt es: „Es werden keine Leerstände besetzt, also die Betten bleiben derzeit unbelegt. Solange, bis es mit dem Personalstand wieder möglich ist, dass man mehr Bewohner betreut", so Handlbauer.
„Dünne Personaldecke, aber keine Missstände“
Auch die Heimaufsicht des Landes hat das Seniorenheim in Walding Ende November unter die Lupe genommen. Es gäbe eine dünne Personaldecke, heißt es von der Aufsicht, aber es seien keine Missstände bekannt. Und inzwischen scheint sich die Lage etwas zu beruhigen. Denn von den infizierten Heimbewohnern ist die Hälfte bereits wieder genesen.