Bisher mussten Mieter, die durch die Pandemie ihren Job verloren haben oder in Kurzarbeit waren, nicht befürchten, ihre Wohnung zu verlieren. Mit Ende des Jahres läuft dieser Schutz aber aus, so Nicole Hager-Wildenrotter, Landesgeschäftsführerin der Mietervereinigung OÖ: „Die Mietenstundung läuft leider mit 31. Dezember aus, was bedeutet, dass die Mieter ab 1.1. diese offenen Mieten nachbezahlen müssen.“
Vier Prozent Verzugszinsen drohen
Zusätzlich können vier Prozent Verzugszinsen verrechnet werden. Dass diese Verzugszinsen entfallen, ist einer der Wünsche der Mietervereinigung. Denn man befürchtet, dass sich die Zahlungsschwierigkeiten über den Sommer und Herbst fortgesetzt haben. Wie viele Menschen schlussendlich ihre Miete nicht bezahlen können, wisse man noch nicht: „Wir wissen aber, auch aus vielen Gesprächen und Anrufen, dass sich das verdoppeln wird.“
„Probleme ab Jahresanfang“
Die eigentlichen Probleme erwartet Hager-Wildenrotter ab Jahresanfang: „Zahlungsklagen im Jänner, Räumungs- und Kündigungsverfahren ab 2022.“ Ein Solidar- oder Sicherwohnen-Fonds könnte helfen, wo man Anträge für Unterstützung stellen könne, so die Landesgeschäftsführerin der Mietervereinigung.