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Hermann Hammer
Hermann Hammer
chronik

Senioren im Visier von Onlinebetrügern

Der Herbst ist für Einbrecher eigentlich Hauptsaison. Dieses Jahr ist das anders. Denn durch die geschlossenen Grenzen gibt es kaum Einbrüche. Die Kriminellen sind nun vermehrt im Internet aktiv, und im Visier haben sie immer öfter Senioren.

Eine täuschend echt aussende E-Mail einer Behörde, in der eine Erbschaft in Aussicht gestellt wird: Dahinter stecken aber Betrüger. Gibt man seine Bankdaten bekannt, kann das teuer werden. Oberösterreichische Seniorinnen und Senioren bekommen aktuell vermehrt solche Nachrichten.

Auch Alt-Landeshauptmann bekam Betrugs-E-Mail

Selbst Landeshauptleute sind offenbar im Adressbuch der Kriminellen, erzählt der Obmann des Seniorenbundes, Josef Pühringer. „Ich bekommen ein E-Mail in der steht ‚Sie haben einmal offensichtlich der Frau sowieso einmal in einer Lebenssituation geholfen‘ so ungefähr war es geschrieben. ‚Daher wurden Sie in das Testament der Dame eingesetzt. Das Testament kann aber nicht geöffnet werden, weil seitens der Angehörigen die entsprechenden Gebühren nicht bezahlt werden können‘ und so weiter. Dann stand noch ich soll 15.000 Euro an dieses Konto überweisen“, so Pühringer.

Cyberkriminalität steigt

Die Zahl der Anzeigen wegen Internetkriminalität hat sich in den letzten 10 Jahren auf das siebenfache gesteigert. Mehr als 28.000 waren es im Vorjahr. Für das aktuelle Jahr gibt es noch keine genauen Zahlen. Aber man sehe eine dramatische Verschiebung der Kriminalität, heißt es von der Polizei. Weg von Einbrüchen – hin zu Cyberkriminalität. Der Seniorenbund fordert nun mehr Mittel im Kampf gegen Betrug im Internet. Das Netz dürfe kein rechtsfreier Raum sein, heißt es.