Gesundheit

Scharfe Kritik an Linzer Uniklinik

Der Vater eines krebskranken Kindes ist mit den Erfahrungen, die er an der Kinderonkologie des Kepler Universitäts Klinikums gemacht hat, an die Öffentlichkeit gegangen. Er lobt zwar das Personal, kritisiert aber Platzmangel und die Verfügbarkeit von Ärzten.

Das Krankenhaus weist die Anschuldigungen, die der Vater der Kronen Zeitung (Sonntagausgabe) zukommen hat lassen, zurück. Der betroffene Vater sprach in dem Zeitungsinterview unter anderem davon, dass die Abteilung viel zu klein sei. Er kritisiert auch, dass die Eltern selbst Betten machen müssten. Die Sprecherin des Kepler Universitäts Klinikums, Jutta Oberweger bestätigt gegenüber dem ORF Oberösterreich den Platzmangel im Kinderbettentrakt. Dieser sei vor allem darauf zurückzuführen, dass die Station in einem historischen Gebäude untergebracht sei, wo es aufgrund der dortigen Struktur sehr wenig Spielraum gebe.

Umbau für das Jahr 2022 vorgesehen

Der Platzmangel soll sich mit dem Umbau, der für 2022 vorgesehen ist, ändern, so die Krankenhaussprecherin. Die Kritik, dass es auf der Station an Wochenenden zu wenig Ärzte gebe, weist sie zurück: „Es gibt eine Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde und es gibt wie in allen anderen Bereichen innerhalb einer Abteilung ein Dienstrad Selbstverständlich ist auch am Wochenende ausreichend medizinisches Personal vor Ort.“ Gleichzeitig weist die Sprecherin des Kepler Klinikums darauf hin, dass sich der Mann mit seiner Kritik bisher nicht an das Krankenhaus gewendet habe. Daher werde man jetzt versuchen, mit ihm Kontakt aufzunehmen und persönlich mit ihm über seine Kritik zu sprechen.

Kritik auch von SPÖ und Linzer FPÖ

Für SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder ist Gesundheitsreferentin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) verantwortlich: Seit Jahren weise er etwa auch auf die viel zu langen Wartezeiten bei Operationen hin. Immer wieder würden Ärzte vom KUK abwandern. Haberlander habe immer wieder angekündigt, dass die Patientenversorgung oberste Priorität habe – der aktuelle Fall zeige aber einmal mehr ein anderes Bild, so Binder.

Ähnlich reagiert auch der Linzer FPÖ-Gesundheitsstadtrat Michael Raml: Er mache sich Sorgen um die Gesundheitsversorgung in Linz, wenn selbst am Spitzenkrankenhaus des Landes solche Zustände auftreten, so Raml in einer Aussendung.