Verschiedene bunte Pillen und Drogen
interpas/stock.adobe.com
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chronik

Drogenring in Braunau ausgehoben

Die Polizei hat in Braunau (Bezirk Braunau am Inn) eine Suchtgift-WG ausgehoben, in der synthetische Drogen mit einem Straßenverkaufswert von 90.000 Euro umgeschlagen wurden. Drei deutsche Bewohner, 20, 23 und 24 Jahre alt, wurden ausgeforscht.

Zwei von ihnen befinden sich in der Justizanstalt Ried, berichtete die Polizei. Dem 20-Jährigen und 24-Jährigen wurde der Verkauf von 4,7 Kilo Amphetamin, 600 Gramm MDMA, 1.100 Stück Ecstasy-Tabletten sowie 200 Gramm Marihuana nachgewiesen. Der später gefasste 23-Jährige hatte offensichtlich die Ware von Deutschland nach Österreich geschmuggelt.

Beschwerde aus der Bevölkerung

In Braunau wurden im Juli 2020 rund um eine Wohngemeinschaft derart ungeniert Drogen verkauft, dass der rege Betrieb zu Beschwerden aus der Bevölkerung führte und die Polizei auf den Plan rief. Zwei Hauptbeschuldigte, ein 24-Jähriger und eine 20-Jährige aus dem Raum Braunau wurden daraufhin festgenommen. Bei ihrer Befragung sollen sie umfassende Angaben auch zu deutschen Lieferanten, wie Konsumenten gemacht haben.

Drogenverkauf im Wert von 90.000 Euro

Den beiden Haupttätern wurde der Verkauf von rund fünf Kilo Drogen im Wert von 90.000 Euro nachgewiesen. Ein Großteil der Drogen war bereits vorverpackt, aus Rücksicht auf die Umwelt unter anderem in wiederverwertbaren Dosen. Nach Angaben der bayerischen Polizei sollen die Dealer seit mehr als zwei Jahren im Grenzbereich zu Österreich aktiv gewesen sein, sie sollen im Darknet Drogen bestellt, nach Simbach am Inn geliefert und von dort in die WG in Braunau gebracht haben.

36 Personen angezeigt

Bereits im September wurden 8 Wohnungen durchsucht und viele Beweismittel sichergestellt, unter anderem Datenträger, sowie Verpackungsmaterial und geringe Mengen Marihuana. Als noch wichtiger als die Zerschlagung des Rauschgifthandels werten die Ermittler jedoch den Gewinn an Informationen, wie die Handelsstrukturen funktionieren. Grenzüberschreitende Ermittlungen mit der Kripo Passau führten dazu, dass auch in Deutschland mehrere Personen angezeigt und Drogen sichergestellt wurden. Außer den zwei Festnahmen wurden insgesamt noch vier Personen wegen Suchtgifthandels und 32 Personen wegen Übertretungen nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt.