Bitcoin löst sich auf
pixabay/mohamed_assan
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Chronik

Betrug mit Kryptowährungen häuft sich

118.000 Euro hat ein 81-Jähriger aus dem Bezirk Steyr-Land bei Geschäften mit der Kryptowährung Bitcoin verloren. Bei der Arbeiterkammer häufen sich derzeit die Beschwerden über unseriöse Gewinnversprechen mit Kryptowährungen.

Der Mann aus dem Bezirk Steyr-Land recherchierte im Internet nach Geldanlagen und wurde über ein Pop-up Fenster auf eine Plattform für Online-Geldanlagen aufmerksam. Der 81-Jährige legte dort ein Konto an und investierte in Bitcoins. Der Pensionist wurde dann immer wieder telefonisch bzw. via E-Mail aufgefordert, weitere Überweisungen zu machen, um höhere Gewinne erzielen zu können.

Gefährliche Remoteverbindungen

Unterstützt wurde der 81-Jährige bei den Transaktionen mit einer Remoteverbindung – sein Computer wurde damit über das Internet von einem Unbekannten gesteuert. Bei mehreren Transaktionen überwies er einen Betrag in sechsstelliger Höhe an Banken in Malta und Litauen. Die Polizei warnt vor Online-Anbietern, die mit Remoteverbindungen arbeiten, um Überweisungen zu überwachen bzw. selbst durchführen zu können. Die Ermittler weisen darauf hin, dass seriöse Firmen keinesfalls mit Remoteunterstützung arbeiten. Ein Hinweis auf unseriöse Handelsfirmen im Internet sind spärliche Kontaktangaben und keinerlei Impressum auf deren Internetseiten.

Eine Million Euro in zwei Wochen ergaunert

Allein in Oberösterreich haben Anlagebetrüger innerhalb der vergangenen zwei Wochen in nur vier Fällen insgesamt eine Million Euro ergaunert. Gerald Sakoparnig vom Landeskriminalamt Oberösterreich appelliert daher, einfach den Hausverstand einzuschalten – gewissen Angebote klingen einfach zu gut um wahr zu sein. Oft helfe es auch den Namen einer angeblichen Firma oder Plattform mit dem Zweitbegriff „Betrug“ zu googeln.

Konsumentenschützer warnen vor unseriösen Anbietern

Laut Arbeiterkammer Oberösterreich bewerben viele illegale Anbieter ihren „Service“ oft mit Fotos von bekannten Stars. Zu sehen seien die Inserate, die hohe Gewinne mit Kryptowährungen versprechen, auf bekannten Internetseiten wie den Homepages von großen Magazinen, auf Facebook oder Instagram. Die Betrüger werben damit, dass schon mit einem Einsatz von 250 Euro, innerhalb kürzester Zeit hohe Gewinne erzielt werden könne, so Ulrike Weiß vom Konsumentenschutz der Arbeiterkammer.

Die Betrüger versprechen, dass kein Vorwissen im Umgang mit Kryptowährungen nötig sei und eben „durch ein automatisiertes Trading Gewinne gemacht werden können, ohne dass man sich selbst auskennt“.

Opfer werden zu Zahlungen gedrängt

Eine Oberösterreicherin wurde kurz nachdem sie ein Konto eröffnete von einem vermeintlichen Investmentberater kontaktiert, der sie zu weiteren Zahlungen drängte. Sie lehnte ab. Ihr wurde daraufhin ein Kontoauszug mit einem Kontostand von 22.000 Euro zugesandt. Das Geld bekomme sie jedoch nur wenn sie eine zehnprozentige Kapitalertragsteuer überweise.

„Immer dann, wenn ich für einen Gewinn vorab etwas bezahlen muss, dann riecht das nach Betrug“, so Weiß. Und eines kann nicht oft genug betont werden, so die Konsumentenschützer: Niemals Geld an unbekannte Empfänger überweisen und niemals Bankdaten, Passkopien oder Meldezettel weitergeben. Die Oberösterreicherin sei im letzten Moment misstrauisch geworden und habe nichts mehr gezahlt, so Weiß, aber die 2.250 Euro, welche sie bis dahin überwiesen hatte, seien weg.