Diamant-Klapperschlange
pixabay/skeeze
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Chronik

Mühlviertler von Klapperschlange gebissen

Von einer Westlichen Diamant-Klapperschlange ist ein 26-Jähriger aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung gebissen worden. Nach dem Biss am Dienstagabend wurde der Mann in ein Krankenhaus nach Linz gebracht. Der Mann hatte Glück, aber jetzt droht ihm eine Anzeige.

Zwei hochgiftige Westliche Diamant-Klapperschlangen (auch Texas-Klapperschlangen genannt) hielt der Mann in Kunststoffbehältern neben Umzugskartons im Keller eines Wohnhauses in Engerwitzdorf. Am Dienstagabend, gegen 20.45 Uhr, hantierte der Mann mit den Tieren. Als er einen Behälter öffnete, biss ihn plötzlich eine der Schlangen in die linke Hand. Der Verletzte konnte noch selbst die Einsatzkräfte verständigen.

Diamant-Klapperschlange
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Der Biss einer Texas-Klappeschlange kann tödlich sein

Rettung und Notarzt eilten heran und versorgten den 26-Jährigen. Er wurde in zwei Linzer Krankenhäusern behandelt, unterschrieb später einen Revers und ging auf eigenen Wunsch nach Hause.

30 Prozent der Bissunfälle enden tödlich

Der Biss einer solchen Klapperschlange endet nicht selten tödlich. Der Schlangenexperte Hans Esterbauer aus Steyr erklärte im Interview mit dem ORF Oberösterreich, dass diese Schlangen wegen ihrer sehr langen Giftzähne und der großen Giftmengen sehr gefährlich seien: „Ungefähr 30 Prozent der Bissunfälle enden tödlich.“ Beim Hantieren mit so gefährlichen Tieren müsste immer eine zweite Person anwesend sein, so Esterbauer.

Mitbewohner wusste nichts von den Schlangen

Der Vater des Gebissenen hatte keine Ahnung von den tödlichen Haustieren in seinem Keller. Der 26-jährige Sohn war erst vor Kurzem bei ihm eingezogen. Auch bei der Bezirkshauptmannschaft und der Gemeinde waren die gefährlichen Reptilien nicht gemeldet. Laut Auskunft der Polizei wurden die Tiere auch nicht artgerecht gehalten.

„Glück im Spiel“

Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder erfolgte die Rücksprache mit der Vergiftungszentrale in Wien und dem Serumdepot in Berlin, hieß es am Mittwochabend. Laut der ärztlichen Direktorin Elisabeth Bräutigam brauchte dem 26-Jährigen aber kein Serum gegeben werden. „Laut Patient hat ihn die Klapperschlange mit einem Zahn erwischt, sodass da eventuell Glück im Spiel war, weil die Schlange nicht voll zugebissen hat“.

Nicht artgerecht gehalten

Laut Auskunft der Polizei wurden die Schlangen nicht artgerecht gehalten. Auch bei der Bezirkshauptmannschaft waren sie nicht gemeldet. Diese hat inzwischen die Schlangen abholen lassen und sicher untergebracht. Dem 26-jährigen droht eine Anzeige.