Vor allem das Mühlviertel und das Alpenvorland haben in Sachen Borkenkäferbekämpfung von reichlichen Niederschlägen profitiert, sagt Landesforstdirektorin Elfried Moser: „Im Gebirge waren die Niederschläge unter dem langjährigen Durchschnitt, sodass wir eine Verlagerung von Borkenkäferschäden vom Vorland in Richtung Gebirgsbezirke feststellen.“
Generell gilt aber: die Zahl der Borkenkäfer hat sich 2020 im Vergleich zu den Vorjahren verringert, so Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP): „Durch die Witterung im Jahr 2020 wurde der Käfer im Flug und auch in der Vermehrung eindeutig weniger. Wir stehen jetzt vor einer zweiten Generation. Die wird sich zwar auch vermehren und sie wird auch zu Schäden führen. Aber von der Dramatik her wird das deutlich geringer.“
Preisniveau wird besser
Nach dem Extremjahr 2019, in dem fast drei Viertel des Holzeinschlags Schadholz waren – teils durch Stürme und Schneedruck, teils durch den Borkenkäfer verursacht – sind heuer wieder steigende Preise für die Waldbesitzer in Sicht, erklärt Sägewerksbesitzer Friedrich Rumplmayr. „Ich kann nicht vorhersehen in welchem Ausmaß ein Anstieg marktwirksam werden wird. Aber mit Sicherheit wird das Preisniveau erholen“, so Rumplmayr.
Die Gefahr, dass sich der Borkenkäfer wieder ausbreitet, ist allerdings nicht gebannt. Wenn befallene Flächen jetzt im Herbst nicht abgeholzt werden, droht laut Forstexperten ein böses Erwachen im nächsten Jahr.