Männliche Jugendliche anonym
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Mühlviertel: Brutale Jugendbanden gefasst

Im Mühlviertel sind zwei brutale Jugendbanden gefasst worden. Die Polizei kann ihnen sieben Raubüberfälle im Drogenmilieu nachweisen. Die 16 bis 19-jährigen Täter bedrohten ihre Opfer mit Messern, Pistolen oder verbotenen Totschlägern und raubten Dealern deren Drogen.

Die Ermittler vermuten, dass die Zahl der Raubüberfälle wesentlich höher ist. Alle Opfer zeigten sich sehr wortkarg. Sie sind von den Tätern bei der Übergabe von Drogen in die Falle gelockt worden. Die Jugendlichen gingen dabei nicht gerade zimperlich vor: „Sie haben ihren Opfern Springmesser an die Kehle gehalten, sie verbal bedroht und sie mit Schlagringen und Totschlägern geschlagen“, sagt Erwin Pilgerstorfer vom Bezirkspolizeikommando Urfahr-Umgebung.

Polizist Erwin Pilgersdorfer im ORF-Interview mit Roland Huber

Die Jugendlichen sind immer brutaler vorgegangen. Schlussendlich auch mit Springmessern und Totschlägern.

Schüler, Lehrlinge und Arbeitslose

Einen Dealer stießen sie rücklings eine Treppe hinunter. Insgesamt erbeuteten die Räuber ein paar hundert Gramm Cannabiskraut. Ihre Raubzüge verübten sie in Ottensheim, Linz-Urfahr und Alberndorf. Dominik Schürz von der Polizeiinspektion Ottensheim: „Die Straftaten sind in der Szene als ‚Abziehen‘ bekannt und werden dort oft verharmlost.“

Erwin Pilgerstorfer vom Bezirkspolizeikommando Urfahr-Umgebung: „Diese zwölf Personen waren zwischen 16 und 19 Jahre alt. Vom Beruf Lehrlinge, arbeitslos und auch sehr viele Schüler.“

Durch Zufall ausgeforscht

Es war Kommissar Zufall, der den Stein ins Rollen brachte. Im Februar dieses Jahres verursachte ein Drogenlenker in St. Gotthard im Bezirk Urfahr-Umgebung einen Autounfall. Polizisten fanden in seinem Wagen eine Gaspistole und Falschgeld.

Im Zuge der monatelangen Ermittlungen gelang es den Polizisten aus Ottensheim und dem Kriminaldienst des Bezirkspolizeikommandos die beiden Banden auszuforschen. Den jungen Räubern drohen Haftstrafen. Einer sitzt gerade wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt hinter Gittern.