Kinder sitzen und stehen dicht gedrängt in einem Schulbus
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Verkehr

Schulbusse überfüllt: Abstand nicht möglich

Eine Woche nach Schulbeginn klagen Eltern und Schüler, dass viele Schulbusse überfüllt sind. Eine der wichtigsten Regeln während der Coronavirus-Pandemie, nämlich das Abstand halten, ist während der Fahrt da schwer bis gar nicht möglich.

Laut Verkehrslandesrat Günther Steinkellner von der FPÖ wäre der eine oder andere Schulbus mehr sicher besser. Rechtlich sei er aber nur für den Linienverkehr zuständig, für weitere Busse der Bund. Zudem seien für Zusatzbusse hohe Auflagen zu erfüllen.

Einsatz von Zusatzbussen wird geprüft

„Wir prüfen den zusätzlichen Buseinsatz, aber man muss bedenken, dass wir natürlich keine konzessionierten niederen Busse haben, die auch behindertengerecht sind. Darüber hinaus haben wir das Problem, dass der Kollektivvertrag eine Beschäftigung von sechs Stunden vorsieht. Ich bin der Meinung, dass gerade jetzt in CoV-Zeiten, diese Hindernisse und Hürden für Verstärkerbusse, also für zusätzliche Busse, aus dem weggeräumt werden sollten. Das wäre eine große Hilfe für die Eltern und auch Schüler“, so Steinkellner.

Kinder steigen in einen Schulbus ein
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Oberösterreich setzt laut Verkehrslandesrat derzeit 1.000 Busse ein. (Symbolbild)

Oberösterreich setzte derzeit über 1.000 Busse ein. Leider gebe es aber eben keine bundesgesetzliche Änderung, die gerade jetzt notwendig wäre, so der Landesrat.

Fahrgastzahlen wieder gestiegen

Beim Oberösterreichischen Verkehrsverbund kennt man die Problematik, eine wirkliche Lösung gibt es aber nicht, heißt es auch dort. Die Fahrgastzahlen in Bus und Bahn sind derzeit einfach zu hoch, um wirklich auf ein erhöhtes Ansteckungsrisiko reagieren zu können. Anders war das im Frühling, zur Hochphase der Coronavirus-Pandemie. Der Lockdown mit Home Office und Schulschließungen hat es damals möglich gemacht, Sitzreihen mit nur einer Person belegen zu können und ganze Reihen freizulassen.

Damals seien die Fahrgastzahlen um 70 Prozent zurückgegangen, so ein Sprecher des Oberösterreichischen Verkehrsverbundes. Jetzt seien sie wieder normal, wie immer zu Schulbeginn. Der fand in den vergangenen Jahren allerdings immer ohne Coronavirus und aktuell deutlich steigenden Infektionszahlen statt.