Zahlreiche Euro-Scheine
moerschy/Pixabay
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Chronik

30.000 Euro für Hinweise auf Verleumdung ausgelobt

Die Firma RLS-tech, die in der Abfallentsorgung tätig ist, hat eine Belohnung von 30.000 Euro ausgelobt, weil sie sich als Opfer einer Verleumdungskampagne sieht, deren Drahtzieher sie ausforschen will. Auch beim Landeskriminalamt (LKA) OÖ geht man davon aus, dass die Firma immer wieder fälschlich beschuldigt werde.

Es geht um riesige Mengen an voest-Schlacken und um sehr, sehr viel Geld, wie ein Ermittler des Landeskriminalamtes sagt. Die Firma RLS aus Gunskirchen hat einen Vertrag mit dem Linzer Stahlkonzern, die beim LD-Verfahren anfallenden Schlackeberge zu entsorgen. Das macht man in Mydlovary, einem Ort nördlich der südböhmischen Stadt Budweis. Dort gab es einst eine Uranerz-Aufbereitungsanlage, die inzwischen abgebaut worden ist. Übriggeblieben sind aber große Schlammteiche, die jetzt mit der Schlacke aus Linz aufgefüllt werden.

Legalität durch mehrere Gutachten bestätigt

Alles legal, alles mit Verträgen zwischen der voestalpine, der Firma RLS und den tschechischen Partnern vereinbart. Alles auf Umweltverträglichkeit und Gesetzeskonformität geprüft und durch mehrere Gutachten bestätigt. Und dennoch sieht sich der Gunskirchner Abfallentsorger mit einer Reihe von Anzeigen konfrontiert. Diese Anzeigen langen seit Monaten bei den verschiedensten Stellen in regelmäßigen Abständen ein: beim Umweltministerium, beim Land Oberösterreich, bei der voestalpine selbst, beim Zoll oder bei der Staatsanwaltschaft.

Alle Ermittlungsverfahren bisher eingestellt

Und jedes Mal müssen die Behörden tätig werden und aufwändig ermitteln – ermitteln, was aber inzwischen mehrfach belegt und bewiesen ist: dass eben alles legal ist, heißt es beim Landeskriminalamt. Der Aufwand aber ist jedes Mal erneut ein großer, denn den Anzeigen muss immer wieder aufs Neue nachgegangen werden, wollen die Behörden keinen Amtsmissbrauch riskieren. Bisher sind alle Ermittlungsverfahren eingestellt worden – nicht nur in Oberösterreich, solche Anzeigen gab es auch in Niederösterreich und in Tschechien.

Inhalt der Anzeigen sehr detailliert

Weil der Inhalt dieser Anzeigen sehr detailliert und mit viel Fachwissen gespickt ist, liegt laut Ermittlern der Verdacht nahe, dass dahinter ein Mitbewerber auf dem Entsorgungsmarkt stecken könnte. Offenbar will man die Gunskirchner Abfallentsorger aus dem Geschäft schmeißen. Der Grund ist auch naheliegend: es gehe um sehr, sehr viel Geld, sagen die Ermittler. Die Firma RLS jedenfalls hat jetzt genug von der Anzeigenflut und geht in die Gegenoffensive: 30.000 Euro winken denjenigen, die einen konkreten Hinweis zum Verfasser der Anzeigen geben können.