Brief und Postkasten
Getty Images/Orbon Alija
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Chronik

Geld aus den USA für viele Pensionisten

Ein Scheck über 1.200 US-Dollar, unterzeichnet vom US-Präsidenten Donald Trump, ist plötzlich im Briefkasten eines Linzer Pensionisten gelandet. Was nach einem Betrugsversuch klingt, ist tatsächlich echt. Das Geld wurde nicht nur ihm überwiesen.

Der Gang zum Briefkasten hat sich bei dem Linzer Pensionisten ins Gedächtnis eingebrannt. Denn als er den Briefkasten öffnete, lag dort plötzlich ein Briefkuvert aus den Vereinigten Staaten von Amerika.

„United States Treasury“

„Ich mache den Briefkasten auf und sehe da drinnen plötzlich United States Treasury und einen Scheck mit 1.200 US-Dollar mit der Widmung: economic impact payment, president Donald J. Trump“, so der Linzer im ORF-Interview.

Der Linzer Pensionist im ORF-Interview

Mit dem Scheck aus den USA ist der 73-Jährige schließlich auf die Bank gegangen und hat das Geld auch überwiesen bekommen

Der 73-Jährige glaubte zunächst an einen Schwindel. Aber er ist neugierig geworden und brachte den Scheck zur Bank. Die leitete eine Prüfung ein und stellte fest, dass der Scheck wirklich von der US-Regierung stammt.

Geld kurz darauf auch am Konto

Drei Tage später wurde auch schon das Geld auf das Konto des 73-Jährigen überwiesen. Warum er eine Sonderzahlung der Regierung für US-amerikanische Pensionisten bekommen hat, ist ihm ein Rätsel. Er vermutet: In den 60er Jahren, nach der Matura, hat er eine Amerikareise unternommen und im Anschluss daran noch knapp zwei Jahre dort als Kellner gearbeitet.

Kiste mit Briefen auf der Post
ORF
Bei der Sparkasse in Oberösterreich wurden bereits 45 dieser Schecks eingelöst. Bei der Raiffeisen-Landesbank Oberösterreich bereits 63.

Aber auch seine Frau hat einen 1.200-Dollar-Scheck bekommen, und die war nie in den USA. In Oberösterreich ist das Linzer Pensionistenehepaar kein Einzelfall. Bei der Sparkasse in Oberösterreich wurden bereits 45 dieser Schecks eingelöst. Bei der Raiffeisen-Landesbank Oberösterreich bereits 63.

Paul Kaiser von der Raiffeisenlandesbank im ORF-Interview

Prinzipiell gilt immer Vorsicht, sagt der Experte

Vermutlich Datenpanne Grund dafür

Dass die US-Regierung oberösterreichischen Pensionisten Schecks schenkt, dürfte an einer Datenpanne bei den dortigen Behörden liegen, vermutet Paul Kaiser von der Raiffeisenlandesbank. Denn: „Auch dort wurde an knapp 1,1 Millionen verstorbene US-Bürger diese Nachricht verschickt. Die Amerikaner haben diese große Panne auch bereits bestätigt.“

Theoretisch wäre es auch möglich, dass die US-Regierung das Geld zurückfordert, das in Oberösterreich gelandet ist. Der Aufwand wäre aber wohl so groß, dass es eher unwahrscheinlich ist.

Geld in USA als CoV-Krisen-Hilfe

Die US-Regierung hat zuletzt Schecks an zahllose Menschen geschickt, gedacht als Hilfe in der Coronavirus-Krise. US-Bürger mit einem Jahresgehalt von bis zu 75.000 Dollar erhielten Schecks von 1.200 Dollar, berufstätige Paare mit einem Gehalt bis 150.000 Dollar entsprechend 2.400 Dollar.

Zusätzlich gab es pro Kind 500 Dollar. Irrtümlich gingen auch Zahlungen an mehr als eine Million Tote. Offenbar hatten das Finanzministerium und die Steuerbehörde vor dem Verschicken der Hilfe-Schecks nicht ihre Daten mit den Verstorbenenmeldungen der Sozialversicherungsbehörde abgeglichen. Für Kritik hat gesorgt, dass auf die Schecks der Name von US-Präsident Donald Trump gedruckt wird.