Verkehrsschild Achtung Schulweg
ORF.at/Georg Hummer
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chronik

Schulbeginn: Kinder oft Unfallopfer

Ein Todesopfer und 105 teils schwer verletzte Kinder – das ist die traurige Bilanz von Verkehrsunfällen am Schulweg allein im letzten Jahr. Das heißt: in etwa jeden dritten Tag wurde ein Kind am Schulweg verletzt.

Kinder hüpfen, springen und sie schauen bekanntlich auch nicht immer. Experten appellieren deshalb gerade rund um den Schulbeginn einmal mehr an die Autofahrer vorsichtig zu fahren. Viel Unfälle mit Kindern könnten so verhindert werden, heißt es. In der Verantwortung sind die Erwachsenen, denn Kinder sind aus dem Vertrauensgrundsatz ausgenommen, ruft das Kuratorium für Verkehrssicherheit in Erinnerung.

Auf Risiken Aufmerksam machen

Gerade Schulanfänger könnten gefährliche Situationen zudem meistens noch nicht richtig abschätzen. Sie nehmen den Verkehrsraum anders als Erwachsene wahr, weshalb es umso wichtiger sei, dass Eltern den Schulweg mit ihren Kindern vorab üben und auf mögliche Risiken im Straßenverkehr aufmerksam machen, so der Rat des Kuratoriums für Verkehrssicherheit und der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt.

Schatten von Kind und Erwachsenem am Zebrastreifen
Pixabay
Ein Unfall mit einem Kind am Schulweg hat letztes Jahr in OÖ tödlich geendet.

Diese beiden haben sich für eine Kampagne zusammengetan und in den oberösterreichischen Gemeinden rund 2.600 Plakate verteilt. Unter dem Motto „Augen auf!“ wird in den kommenden Wochen auf rund um Schulen aufgestellten Plakaten darauf hingewiesen, die Geschwindigkeit zu reduzieren, und im Schulbereich besonders vorsichtig zu fahren.

105 Kinder bei Verkehrsunfällen verletzt

Jeder sollte durch Rücksichtnahme, Aufmerksamkeit und richtiges Verhalten die unerfahrenen Verkehrsteilnehmer bestmöglich schützen und ein positives Vorbild für die Kleinen sein, so der Appell der Direktorin der AUVA-Landesstelle Linz, Marina Pree-Candido. Im Vorjahr kam es in Oberösterreich zu 94 Verkehrsunfällen, bei denen insgesamt 105 Kinder auf dem Schulweg teils schwer verletzt wurden. Einer dieser Unfälle endete tödlich.

Jeder dritte Fußgängerunfall auf Zebrastreifen

Schon jeder dritte Fußgängerunfall passierte vergangenes Jahr in Oberösterreich auf einem Schutzweg, so der Verkehrsklub Österreich (VCÖ) in einer Aussendung. Die Statistik zeigte im Detail: 176 Fußgänger wurden angefahren, 174 dabei verletzt, zwei Personen starben.

Zebrastreifen oder Schutzweg
pixabay/MichaelGaida
Im Bundesländervergleich gab es nur in Wien mehr Unfälle auf Zebrastreifen.

Dieser fordert jetzt mehr, und vor allem übersichtlichere Schutzwege. „Der Lenker eines Fahrzeuges darf sich einem Schutzweg nur so schnell nähern, dass er das Fahrzeug noch davor anhalten kann. Diese Regelung wird viel zu häufig missachtet“, so der Sprecher des VCÖ Christian Gratzer. Neben der Geschwindigkeit spiele auch Ablenkung oft eine Rolle. Daher sollten Werbeschilder aus der Nähe von Zebrastreifen verbannt, und dazu das geltende Halte- und Parkverbot für diese Bereiche, von fünf auf zehn Meter erweitert werden, so die Forderung des VCÖ.