Schild „Betreten der Baustelle verboten! Eltern haften für ihre Kinder“
ORF.at/Georg Hummer
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Wirtschaft

Linzer Westring um 100 Millionen teurer

Der Linzer Westring (A26) wird um knapp 100 Mio. Euro teurer als veranschlagt. Die zu erwartenden Kosten liegen nun bei 743 Millionen Euro. Grund dafür seien Kostensteigerungen durch die Bauverzögerung und auch durch das Coronavirus.

Zu Projektstart 2011 hatte man mit 646 Millionen Euro kalkuliert, nun sind es 743 Millionen – also um etwa 15 Prozent bzw. 97 Millionen Euro mehr. 40 Millionen davon resultieren laut Hufnagl aus der Inflation und dem Baupreisindex. Dass diese Kosten nicht von Anfang an Teil der Rechnung waren, liege daran, dass sich der Bau verzögert habe und man die erste Etappe erst 2024 statt wie geplant 2018 abschließen werde.

Die restlichen Kosten kommen demnach aus einer CoV-bedingten Verzögerung, aus der Beseitigung einer Bodenkontaminierung und aus zusätzlichen Auflagen aus dem UVP-Verfahren – etwa hinsichtlich Lärmschutz oder Lagerung von Aushubmaterial.

Land und Stadt Linz müssen zustimmen

Da die Mehrkosten mehr als zehn Prozent der Gesamtsumme betragen, müssen auch Land und Stadt Linz zustimmen. Oberösterreich trägt laut Mitfinanzierungsvertrag zehn, Linz fünf Prozent der Errichtungskosten. Aus dem Büro von LH Thomas Stelzer (ÖVP) hieß es, man habe von der Asfinag Unterlagen angefordert, wie es zu der Kostensteigerung gekommen sei.

Das Projekt sei unumstritten wichtig, es sei aber auch unumstritten wichtig, dass sorgsam mit Steuergeldern umgegangen werde. Für Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) sind die Begründungen der Asfinag „nachvollziehbar“. Sein Vorschlag sei daher, weiterzumachen. „Das Projekt ist immer noch sinnvoll, es ist nur teurer“ und eine abgespeckte Variante würde nicht die erwünschte Verkehrsentlastung bringen.

Grüne: „Situation grotesk“

„Mit den über 37 Millionen Euro könnten wir die Rad- und Fußwegbrücke mindestens zweimal bauen oder auch eine 2. Schienenachse ein ordentliches Stück vorantreiben,“ so die Linzer Umweltstadträtin Eva Schobesberger.

„Die aktuelle Situation ist ja geradezu grotesk. Da beklagen sich Bürgermeister und Verkehrsreferent lautstark über die fehlende Finanzierbarkeit von notwendigen Öffi-Projekten und fordern Geld vom Bund.“, so Schobesberger weiter.