Desinfektionsmittel, Maske, Handschuhe
Klaus Hausmann / Pixabay
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Coronavirus

Ab Freitag gelockerte Maskenpflicht

Ab Freitag gelten auch in Oberösterreich die Bundesvorgaben zum verpflichtenden Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Damit wird zum Start des Coronavirus-Ampelsystems kommende Woche eine österreichweit einheitliche Regelung geschaffen.

Das Land habe sich dazu nach Prüfung durch seine Experten entschlossen, verkündeten Landeshauptmann Thomas Stelzer und LH-Stv. Christine Haberlander (beide ÖVP) am Mittwoch. Die strengeren Vorschriften, wonach eine Mund-Nasenschutz-Pflicht in allen öffentlich zugänglichen Räumen, Geschäften und Lokalen bestand, galten seit 9. Juli.

Einheitliche Regelung jetzt sinnvoller

Damit wurde auf steigende Infektionszahlen im Bundesland reagiert. Doch nun sei es sinnvoll, eine bundesweit einheitliche Vorschrift zu haben. „Damit das Ampelsystem, die damit verbundene Risikoeinstufung und dementsprechende Maßnahmen funktionieren, ist es sinnvoll, eine bundesweit gleiche Ausgangslage zu schaffen“, betonten Stelzer und Haberlander.

LH Thomas Stelzer im ORF-Interview

Die Ampelregelung, die mit Anfang September in ganz Österreich gilt, habe Ausschlag dafür gegeben, dass OÖ seine Regeln an die bundesweiten angleiche. Die Bundesländer sollen alle vergleichbar sein, so Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP).

„Gemeinsam mit Händehygiene und Abstandhalten ist der Mund-Nasen-Schutz als Schutz vor Coronainfektionen wirksam und leicht umsetzbar. Der Übergang zur österreichweiten Regelung ist aus epidemiologischer Sicht nun gut vertretbar. Die Maske kann bzw. soll aber – unabhängig von der gesetzlichen Regelung – immer dann getragen werden, wenn der nötige Abstand zwischen den Personen nicht eingehalten werden kann“, begründete Tilman Königswieser, Mitglied im CoV-Board, die Einschätzung der Experten.

SPÖ begrüßt Lockerung

„Die uneinheitlichen Regelungen je nach Bundesland haben nicht nur für Unsicherheit und Verwirrung, sondern auch für negative wirtschaftliche Auswirkungen gesorgt. Es ist zu begrüßen, dass Oberösterreich nun auf den vorgeschlagenen Kurs von Pamela Rendi-Wagner einschwenkt. Wir brauchen transparente und einheitliche Regelungen“, so Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ).

Auch Wirtschaft schnauft durch

Auch die Wirtschaft zeigte sich am Mittwoch zufrieden mit der Lockerung der Maskenpflicht in Oberösterreich. „Diese Rückkehr zu einer österreichweiten Regelung führt in den betroffenen Betrieben, insbesondere im Handel und in der Gastronomie, wieder weitgehend zu einer Normalisierung“, so die Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Doris Hummer. Sie appellierte allerdings an alle Oberösterreicher, Hände-Hygiene-Maßnahmen und Abstandsregeln auch weiterhin diszipliniert einzuhalten.

Wo die Maske überall bleibt

In den Amtsgebäuden der oberösterreichischen Landesverwaltung bleibe die Maskenpflicht in Zonen mit hoher Kundenfrequenz und Parteienverkehr oder wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, aufrecht, hieß es.

Darüber hinaus ist ein Mund-Nasen-Schutz ab Freitag verpflichtend in öffentlichen Verkehrsmitteln und Taxis, bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen (ausgenommen am zugewiesenen Sitzplatz), in Seil- und Zahnradbahnen, Reisebussen und im Innenbereich von Ausflugsschiffen, in Apotheken, Pflegeheimen, Kranken- und Kuranstalten sowie an Orten, an denen Gesundheits- und Pflegedienstleistungen erbracht werden, im Lebensmitteleinzelhandel (z. B. Bäckerei, Fleischerei, Konditorei).

Abstand und Sicherheitsmaßnahmen sonst Maske

Eine Maske sei auch notwendig in Tankstellen mit angeschlossenen Verkaufsstellen von Lebensmitteln, in Bankfilialen, in Postfilialen sowie bei Postpartnern, bei Dienstleistungen, wenn der Einmeterabstand nicht eingehalten werden kann oder keine anderen Schutzmaßnahmen (z. B. Plexiglasscheibe) vorhanden sind, bei Demonstrationen, wenn der Einmeterabstand nicht eingehalten werden kann, hieß es am Mittwoch.

Eine österreichweite Ausdehnung der Maskenpflicht war laut Regierungskreisen zumindest vorerst noch kein Thema. Die Lage werde natürlich ständig evaluiert. Am kommenden Mittwoch findet jedoch der erste Ministerrat nach der Sommerpause statt, dort könnten dann je nach Entwicklung der Zahlen durchaus weitere Maßnahmen verkündet werden. In Frankreich wurde die Pflicht zur Maske beispielsweise ausgedehnt und gilt ab 1. September auch am Arbeitsplatz.

Aktuelle Zahlen in OÖ

Derzeit gibt es in Oberösterreich 429 CoV-Fälle. 1.749 Personen befinden sich in Quarantäne, 23 werden im Spital behandelt. Vier davon auf der Intensivstation.

Infizierte in Bezirken (Land OÖ, 29. März, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 390
Steyr-Stadt 94
Wels-Stadt 262
Braunau am Inn 498
Eferding 92
Freistadt 268
Gmunden 321
Grieskirchen 120
Kirchdorf 253
Linz-Land 415
Perg 234
Ried 202
Rohrbach 71
Schärding 127
Steyr-Land 133
Urfahr-Umgebung 137
Vöcklabruck 590
Wels-Land 278